Anlässlich des „Internationalen Tages der Hauswirtschaft“, der jedes Jahr am 21. März begangen wird, fand heute ein bundesweites Online-Seminar statt, bei dem das Motto „Update für das Betriebssystem Hauswirtschaft“ lautete. Dabei standen neue Techniken in der Lebensmittelproduktion bis hin zu digitalen Anwendungen im Mittelpunkt. Auch die Themenbereiche Ethik und Ernährung wurden eingehend diskutiert. 

„Um die vorhandenen Ressourcen möglichst schonend zu nutzen, bedarf es eines Updates des Betriebssystems Hauswirtschaft. Daher wurden bei der Online-Veranstaltung neue Perspektiven für eine nachhaltige Produktion und Verwendung von Lebensmittel ausgelotet“, betonen Vize-Rektorin Elisabeth Hainfellner, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, und NÖ-Schulinspektorin Agnes Karpf-Riegler, welche gemeinsam mit Schulinspektorin Barbara Ernst-Schnitzer (Steiermark) für die Organisation verantwortlich zeichnen. „Eine zukunftsweisende Form der Landwirtschaft betreibt das Wiener Unternehmen ‚blün‘, das mit ökologischer Kreislaufwirtschaft Fisch und Gemüse produziert. Dies ist die erste sogenannte Aquaponik-Anlage Österreichs, die mithilfe innovativer Zugänge Ressourcen schont und gleichzeitig die Qualität der Lebensmittel sogar erhöht“, so Hainfellner und Karpf-Riegler, die sich vor Ort ein Bild über die öko-effektive Produktionsweise machten. 

Bei der Online-Veranstaltung stellte Geschäftsführer Lukas Gansterer das agrarische Leuchtturm-Unternehmen blün vor, wo die viel zitierte Nachhaltigkeit bereits in der Praxis umgesetzt wird. Ein weiterer Referent des Seminars war der Philosoph Christian Dürnberger, der zum Thema Ethik und Ernährung sprach. Anna Strobach vom Verein Zukunft Essen beleuchtete den Stellenwert des Essens in Schulen und Kindergärten. Zudem informierte Petra Markolin über Anwendungsgebiete der digitalen Hauswirtschaft.

Am Wiener Stadtrand steht die innovative Aquaponik-Anlage von blün, wo nachhaltige Fischproduktion und Gemüseanbau zu einem großen Ganzen vereint werden. Die Aquakultur und die Hydroponik werden hier zu einem ressourcenschonenden Kreislauf zusammengeführt. Die Abfallstoffe der Fische werden zu Dünger umgewandelt und das aufbereitete Wasser wird den Pflanzen im Glashaus zugeführt. Dabei wird ganz bewusst auf Antibiotika und Pestizide verzichtet. Zudem sorgen eigene Hummeln und andere Nützlinge wie Schlupfwespen für die Bestäubung der Pflanzen im Glashaus. Schlussendlich wird sogar das Substrat, wo die Pflanzen wachsen, zu 100 Prozent kompostiert. Die kultivierten Tomaten, Gurken, Melanzani und Paprika werden im Hofladen verkauft bzw. der Lebensmitteleinzelhandel damit beliefert. Übrigens: blün ist eine Wortkreation, die sich aus den Farben Blau und Grün zusammensetzt. Web: www.bluen.at .

Die International Federation for Home Economics (IFHE) unterstützt seit 1982 jedes Jahr am 21. März aktiv den Welthauswirtschaftstag. Ziel dieses Tages ist es, die Bedeutung der Hauswirtschaft zur Verbesserung der Lebensqualität einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen. Das diesjährige Motto lautet „Update für das Betriebssystem Hauswirtschaft“.

Internet: www.dghev.de und www.ifhe.org/events/world-home-economics-day/.