Alarmierender Großtierärztemangel
Es gibt immer weniger Ärzte und Ärztinnen für Nutztiere. Die flächendeckende Versorgung mit Großtierpraktiker:innen ist in manchen Regionen stark gefährdet. „Wir brauchen dringend eine Zukunftsstrategie für die tierärztliche Versorgung in unserem Land. Das ist wichtig für das Tierwohl und auch für den Erhalt einer zukunftsfähigen Landwirtschaft“, fordert Andrea Wagner, Vizepräsidentin der LK NÖ.
Die LK NÖ fordert einerseits eine längere Dienstausübungsmöglichkeit von Beschautierärzten, um die größte Not in diesem Bereich zu lindern. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich fordert daher:
Es soll an der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein Kontingent von Studienplätzen für jene reserviert werden, die den Beruf als Nutztierärztin bzw. Nutztierarzt ergreifen wollen und sich verpflichten, nach Studienabschluss in einer Bedarfsregion als Großtierpraktiker tätig zu sein.
Einführung eines Stipendiums für Studierende, die eine Nutztierpraxis anstreben: Dies soll junge Menschen aus den Bundesländern unterstützen und motivieren, sich später wieder im eigenen Bundesland niederzulassen.
Einführung einer Niederlassungsprämie für Nutztierärzte in Gemeinden, in denen die tierärztliche Nutztierversorgung nicht gewährleistet ist.
Lange Anfahrtswegstrecken verursachen einen hohen Aufwand für die Tierärzte und führen zu sehr hohen Fahrtkosten. Hier braucht es entsprechende Modelle zur finanziellen Unterstützung.
Unterstützung attraktiver Praxismodelle, insbesondere Forcierung des Modells der Gemeinschaftspraxis: Um den Beruf als Nutztierärztin bzw. Nutztierarzt auf dem Land attraktiver zu gestalten, soll es finanzielle Unterstützung für die Gründung von Nutztierpraxen geben. Speziell das Modell der Gemeinschaftspraxis soll forciert werden. Dies soll dazu beitragen, Wochenend- und Nachtdienste auf mehrere Tierärzt:innen aufzuteilen. Zudem ist der Tierarztberuf „weiblich“. Gemeinschaftspraxen sollen insbesondere Tierärztinnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern.