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Zahl der Wolfsrudel um 60% gestiegen

Die Mitgliedsländer der ARGE Alp haben ihren ersten gemeinsamen Bericht zum länderübergreifenden Wolfsmanagement erarbeitet, nachdem die zuständigen Agrarreferenten im März 2022 ein diesbezügliches Arbeitsübereinkommen unterzeichnet haben. Wie aus dem Bericht hervorgeht, ist in den zehn Ländern der ARGE Alp innerhalb eines Jahres die Zahl der Wolfsrudel um mehr als 60% von 38 im Jahr 2021 auf 61 im Jahr 2022 gestiegen. Der Tiroler Agrarlandesrat Josef Geisler spricht von einer „explosionsartigen Entwicklung“ – sowohl was die Wolfspopulation in den Mitgliedsländern der ARGE Alp als auch die Anzahl der gerissenen Nutztiere und damit die Entschädigungszahlungen betrifft. „Dieser ungebremsten Entwicklung müssen wir unbedingt etwas entgegensetzen“, drängt Geisler auf die Änderung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und Senkung des Schutzstatus des Wolfs. .

Auch wenn die Daten aufgrund unterschiedlicher länderspezifischer Regelungen nicht zu 100% vergleichbar seien, zeige sich auch bei den Auswirkungen der dynamisch steigenden Wolfspopulation ein klarer Trend: So steige die Zahl der im Zusammenhang mit Wolfspräsenz entschädigten Nutztiere ebenso wie die Summe der Entschädigungszahlungen. Nach Informationen der Mitgliedsländer haben sich die Entschädigungszahlungen im ARGE-Alp-Raum seit 2019 beinahe versechsfacht. Im vergangenen Jahr 2022 wurden in der ARGE Alp über 2.000 Nutztiere (ohne Trentino) mit knapp 1,2 Mio. Euro entschädigt. Von Rissen betroffen seien auch Gebiete mit Herdenschutzmaßnahmen.

Um das länderübergreifende Wolfsmonitoring weiter zu verbessern und vor allem auch zu beschleunigen, wird an der Harmonisierung der genetischen Untersuchungsmethoden gearbeitet. In der Schweiz ist der Umstieg auf die sogenannte Hochfrequenztechnologie bereits erfolgt, Österreich will diese im kommenden Jahr anwenden. Für das Referenzlabor im Trentino ist die Finanzierung zugesagt. Der nächste Schritt ist nun der Aufbau einer länderübergreifenden Datenbank.

Die Mitgliedsländer der Arge Alp sind Bayern, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Trentino, Südtirol, Lombardei, St. Gallen, Tessin und Graubünden