Regionaler Einkauf unterstützt Tierwohl
Ohne groß nachzudenken hat es sich eingebürgert, fast nur mehr die sogenannten Edelteile, wie Lungenbraten oder Schnitzel zu essen. Die anderen nicht so begehrten Fleischteile schmecken aber auch hervorragend und es lassen sich hervorragende Gerichte daraus zubereiten. „Für mich als Bäuerin ist es selbstverständlich alle Teile eines Tieres zu verarbeiten. Der Begriff ‚Nose to tail‘ – also die Verwertung des Tieres von der Nase bis zum Schwanz ist für mich gelebte Realität. Leberknödel, Sulz und Co. das sind doch wahre Leckerbissen“, findet OÖ-Landesbäuerin Johanna Haider.
Wenn Lebensmittel im Müll landen, ist das nicht nur ethisch zu hinterfragen, sondern es geht auch um Klimaschutz und bares Geld. Die Ausgaben für weggeworfene Lebensmittel betragen pro Haushalt jährlich rund 300 Euro. „Die wertvolle Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern soll auf den Tellern und nicht im Müll landen. Jährlich werden fast 1 Mio. t Lebensmittel weggeworfen. Rund 60% davon allein in den Privathaushalten. Und gerade bei Fleischprodukten sollte jeder Konsument doppelt hinterfragen, ob es für ihn ethisch vertretbar ist, dass ein Tier für ihn gestorben ist und in der Mülltonne landet“, so Haider und ergänzt, dass „mindestens haltbar bis“, nicht gleichzeitig „giftig ab“, bedeutet.
Die Kaufentscheidung des Konsumenten wirkt sich langfristig auf die Familienbetriebe und die Produktionsbedingungen aus. Jeder Griff ins Regal erteilt einen Produktionsauftrag. „Entscheiden wir uns daher bewusst für heimische, frische und regionale Lebensmittel, mit kurzen Transportwegen und möglichst ohne aufwändige Verpackung. Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel ist ein Garant dafür. Österreichs Bäuerinnen und Bauern produzieren in allen Bereichen nachhaltig und verantwortungsvoll. Sowohl im Pflanzen- als auch im Tierschutz gelten in Österreich global betrachtet die höchsten Auflagen. Kaufen Sie Qualität und nicht Quantität und lassen Sie sich nicht von den vielen Aktionen im Handel zu ‚Hamsterkäufen‘ verleiten. Am Ende des Tages entscheidet der Konsument, ob er tierwohlgerecht erzeugtes Fleisch haben will oder nicht. Produziert wird das, was gekauft wird. Nur rufen nach Tierwohl und dann nicht kaufen, das ist für mich geheuchelt“, betont Haider.