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22 neue Sorten von heimischen Züchtern

22 der insgesamt 81 in Österreich neu zugelassenen Sorten wurden von heimischen Züchtern entwickelt, berichtet Saatgut Austria. Vor allem bei Getreide, Kartoffel, Soja, Ölkürbis und Rispenhirse können die Mitglieder von Saatgut Austria Erfolge vorweisen. „Die Landwirte sind auf klimafitte Pflanzen und eine stetig verbesserte Genetik angewiesen, um die aktuellen Herausforderungen bewältigen zu können. Das ist die Voraussetzung für eine klima- und zukunftsfitte Landwirtschaft, die ihren zahlreichen Aufgaben nachkommen kann“, erklärt Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria. Die Pflanzen müssten eine hohe Toleranz gegen Hitze und Trockenheit vorweisen, widerstandsfähiger und gesünder werden und auch verbesserte Nährstoffgehalte haben. „Die österreichischen Züchter leisten dazu mit dem Züchtungsfortschritt einen wichtigen Beitrag“, so Gohn. Aktuell sind 1.246 Sorten in der Österreichischen Sortenliste eingetragen.

Gegliedert nach den einzelnen Kulturarten sind bei der Wintergerste neun der insgesamt 60 Sorten neu zugelassen. Davon wurde eine von Saatzucht Edelhof und zwei von Saatzucht Donau etabliert. Der Anteil österreichischer Züchter an den neuen Sorten liege bei dieser Kulturart laut Saatgut Austria bei etwa einem Drittel. Bei Winterweizen kommen fünf der sieben neuen Sorten aus österreichischer Züchtung. Insgesamt sind 81 Sorten zugelassen. Die Saatbau Linz trägt drei Maissorten zu den insgesamt 23 neuen Sorten bei. Aktuell sind 192 Maissorten in der Sortenliste eingetragen.

Bei der Sojabohne stammen fünf der neun Sorten, die neu zugelassen wurden, von der Saatzucht Donau und damit aus österreichischer Züchtung – aktuell sind hier 87 Sorten registriert. Gleich drei neue Sorten kann die Saatzucht Gleisdorf bei der Rispenhirse vorweisen. Damit stammen alle neuen sowie auch alle fünf zugelassenen Sorten aus österreichischer Züchtung. Je eine Sorte neu in den Sortenkatalog eingetragen haben die Saatzucht Gleisdorf beim Ölkürbis und die Niederösterreichische Saatbaugenossenschaft bei der Kartoffel. Somit sind jeweils 100% der neuen Sorten österreichischer Ursprungs.

Für die Entwicklung von klimaangepassten Sorten trage zudem das Projekt „Klimafit“ wesentlich bei, das Saatgut Austria mit dem Landwirtschaftsministerium und den Bundesländern durchführe. „Ein nachhaltiges Agrarsystem ist nur mit einer innovativen Pflanzenzüchtung möglich. Die Züchter unterstützen die Ziele des Green Deals und tragen wesentlich zur Erreichung bei. Um diese Innovationskraft erhalten zu können, braucht es eine stärkere Berücksichtigung in den Strategien der EU-Kommission sowie einen Beitrag der Landwirte, indem sie Original-Saatgut verwenden. Nur dann ist auch künftig eine Finanzierung der aufwändigen Züchtung möglich“, so Gohn.