Foto: Waldland

180 ha Ginkgostrauch im Waldviertel abgeerntet

Der Ginkgo ist in Europa häufig in Parks oder Gärten anzutreffen. Dass das Waldviertel für diese außergewöhnliche Pflanze besonders gute Wachstumsbedingungen bieten kann, hat Waldland erkannt und kultiviert Ginkgo biloba seit fast 10 Jahren.

Jedes Jahr im Spätsommer beginnt die Ginkgoernte. Eine große Herausforderung für die fünf Waldland Erntemaschinenfahrer, müssen doch die Blätter rechtzeitig bevor der Herbst sie gelb färbt, gepflückt werden. Seit 10. September waren sie täglich abwechselnd rund um die Uhr im Einsatz um die 180 Hektar Ginkgokulturen zu ernten. Die Flächen sind über alle Bezirke des Waldviertels verteilt. Dies bietet den Vorteil, dass wegen der unterschiedlichen Kleinklimata eine optimale Organisation der Kulturführung und Ernte erfolgen kann. Litschau ist beispielsweise mehr frühfrostgefährdet als andere Gebiete, ein Grund hier mit der Ernte zu starten.

Geerntet wird mit Baumwollerntemaschinen, die eigens von den Waldland Technikern adaptiert wurden. Diese Experten stehen auch laufend während der Erntezeit bereit um allfällige technische Probleme umgehend zu lösen – wichtig um Qualitätseinbußen zu vermeiden.

Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum, der bei Waldland in Reihen als Strauchkultur gezogen wird. Es muss ein möglichst holzschonendes Pflücken der Blätter ermöglicht werden. Diese Herausforderung wird erfolgreich gemeistert und die Maßnahmen permanent an die Bedingungen die durch die jährlich höher wachsenden Kulturen entstehen, angepasst. Hier kommt die Bräutigam zum Einsatz. Ein ungewöhnlicher Name für eine außergewöhnliche Maschine.  Dieses Spezialgerät erntet zunächst die Triebspitzen ehe der nachfolgende Ginkgoernter die Blätter pflückt. Und das von rund 25.000 Sträuchern pro Hektar. Anschließend werden die Blätter zum Waldlandhof gebracht.

In der Ginkgohalle ermöglichen spezielle, leistungsfähige Trocknungsanlagen eine rasche Weiterverarbeitung der Frischware. Es fallen schließlich bis zu 3000 kg getrocknete Ginkgoblätter je Hektar an, die zu Ballen gepresst und palettiert werden. Rund 10 Mitarbeiter sind mit der Verarbeitung betraut, ehe die Ware exportiert wird. Die Inhaltsstoffe der Blätter werden in Präparaten gegen Demenzerkrankungen wirksam. Am 13. Oktober beim Tag der offenen Tür am Waldlandhof kann man auch die Ginkgohalle besichtigen.