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16 Mrd. Dollar-Hilfspaket für US-Farmer

Das US-Landwirtschaftsministerium USDA bereitet die Auszahlung eines 16 Mrd. USD schweren Hilfspakets für Farmer vor, welche die Auswirkungen des Handelsstreits mit China sowie der feuchten Witterung in diesem Frühjahr, die oftmals eine Aussaat unmöglich machte, deutlich zu spüren bekamen.

Neue Zölle für US-Waren im Wert von 60 Mrd. USD durch die Regierung in Peking, die als Reaktion auf US-Zölle für chinesische Waren eingeführt wurden, haben nach Jahren niedriger Erzeugerpreise die US-amerikanische Agrarwirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen. Die nachlassende Nachfrage aus China – einer der Hauptabnehmer von US-Agrarexporten – hat sich auch auf das Einkommen der Landwirte niedergeschlagen sowie das Geschäft von Top-Agrarexporteuren wie Cargill, Archer Daniels Midland und Bunge Ltd. gestört. Nach dem Scheitern der Handelsgespräche zwischen den USA und China Anfang Mai kündigte die US-Regierung erneut Unterstützung für die Farmer an. „Wir werden die Landwirte mit den Folgen ungerechtfertigter Vergeltungszölle nicht alleine lassen. Gleichzeitig arbeitet Präsident Donald Trump mit Hochdruck an verbesserten Handelsabkommen rund um den Globus“, teilte USDA-Sekretär Sonny Perdue in einer Erklärung mit. Das aktuelle Hilfsprogramm sei auf Basis von Rückmeldungen zum 12 Mrd. USD-Paket aus dem Vorjahr entworfen worden, welches damals eingeführt wurde, nachdem China, Mexiko und Kanada Zölle auf US-Exporte erhoben hatten.

Das USDA wird das 16 Mrd. USD-Hilfsprogramm auf Betriebe mit Sojabohnen, Schweine- und Milchviehhaltung sowie Cranberry-Moore und andere landwirtschaftliche Produktionszweige aufteilen. Die Zahlungen werden zwischen 15 und 150 USD pro Acre (1 Acre entspricht 4.047 m2) liegen, je nach Standort der Farm und der diesjährigen erwarteten Produktion, sagte das USDA.

Das geplante Paket kommt zusätzlich zu den 300 Mio. USD, die das USDA zur Förderung des Handels an landwirtschaftliche Gruppen vergeben hat, um neue Exportmärkte für Agrargüter von Sojabohnen bis hin zu Rosinen zu erschließen. Das USDA will auch von Vergeltungszöllen betroffene Waren im Wert von mehr als 1,3 Mrd. USD ankaufen und für die Verteilung in Lebensmittelbanken, Schulen und anderen Institutionen zur Unterstützung einkommensschwacher Amerikaner bereitstellen.

Laut Daten des USDA hat China innerhalb von zwölf Monaten bis zum 31. Mai 2019 die Importe von US-Sojabohnen aufgrund der Zölle um 75% gekürzt. Die Folge waren sinkende Preise für Sojabohnen, weshalb viele Farmer in diesem Frühjahr Mais statt Soja anbauten. Wegen der Zölle auf US-Schweinefleisch hat China seine Fleischkäufe auf Länder wie Spanien, Brasilien und Australien verlagert und so die Vorräte wieder aufgefüllt, nachdem die Afrikanische Schweinepest in dem Land gewütet hat.

Die Landwirte können sich ab dem 29. Juli für die neuen Zahlungen anmelden, teilte das USDA mit. Die Auszahlung soll in drei Tranchen erfolgen, wobei die zweite und dritte Runde voraussichtlich im November und Jänner stattfinden wird. Die ersten Gelder fließen im August an die Landwirte, teilte das USDA mit.

Im Rahmen des neuen Hilfsprogramms kann kein Antragsteller mehr als 500.000 USD erhalten beziehungsweise besteht kein Anspruch auf Fördermittel, wenn der Landwirt zwischen 2014 und 2016 mehr als 900.000 USD pro Jahr verdient hat, teilte das USDA mit.

Farmer, die mit Überschwemmungen und wiederholten Niederschlägen zu kämpfen hatten, können eine Zahlung von 15 USD pro Acre im Rahmen des Programms beantragen, sofern sie eine Versicherung für die betroffenen Felder abgeschlossen und eine „Ersatzkultur“ angebaut haben, um die Pflege der Felder zu unterstützen. Für Flächen, die nicht bepflanzt wurden, können laut USDA keine Zahlungen gewährt werden.