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Zahl qualifizierter Forstarbeiter nimmt ab

Die NÖ Landarbeiterkammer sieht den Wald als wichtigen Arbeitsplatz für die Bevölkerung des ländlichen Raumes zunehmend gefährdet. Im Rahmen der Vollversammlung in Tulln wurde im Funktionärskreis über Gegenmaßnahmen beraten. „Die Entwicklung, dass immer mehr Forstbetriebe Arbeiten an externe Schlägerungsunternehmen vergeben, die überwiegend ausländische und teils unzureichend ausgebildete Arbeiter beschäftigen, ist nicht neu. Wir sind jetzt aber an einem Punkt angelangt, wo wir glauben, dass jeder weitere Abbau von heimischen Arbeitskräften einen spürbaren Qualitätsverlust für die gesamte Forstbranche zur Folge hätte. Unser Wald soll der Arbeitsplatz für unsere Forstarbeiter bleiben“, fordert Präsident Andreas Freistetter.

Für staatsnahe Betriebe, wie etwa die Österreichische Bundesforste AG, sollten zudem bei Auftragsvergaben an Schlägerungsunternehmen im Hinblick auf ein Bestbieterprinzip künftig auch soziale und regionale Gegebenheiten zwingend berücksichtigt werden müssen. „Aus unserer Sicht sollte das die Ausbildung von Lehrlingen, die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer, Langzeitarbeitsloser oder Arbeitnehmer aus benachteiligten ländlichen Regionen beinhalten. Dies würde in vielen Vergabeverfahren dazu führen, dass künftig wesentlich mehr Aufträge an inländische wie auch regionale Firmen vergeben und dadurch wieder mehr heimische Arbeitnehmer ihren Lebensunterhalt als Forstarbeiter verdienen könnten“, erläutert Freistetter seinen Vorschlag.

Handlungsbedarf sieht die LAK auch im privaten Bereich: „Hier muss endlich Chancengleichheit für alle Forstarbeiter eintreten. Schlägerungsunternehmen mit dubiosen Billigstlöhnen und oft ungenügender Ausrüstung müssen strenger kontrolliert werden. Unbedingt notwendig ist ein internationaler Datenaustausch, um Kontrollen der zuständigen Behörden effizienter gestalten zu können.“