Sechs Prozent mehr Direktvermarkter in Oberösterreich
Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln steigt und die Erfolge am Markt sind auch die Ursache dafür, dass immer mehr oberösterreichische Bäuerinnen und Bauern in den Erwerbszweig der Direktvermarktung einsteigen: Gab es 2015 2.086 bäuerliche Direktvermarkter im Bundesland, so sind es aktuell bereits 2.211 (+6%). „Zu wissen, was man isst, und wer es erzeugt, wird für immer mehr Menschen wichtiger. Wenn die Landwirte nachvollziehbar erzeugen, verarbeiten und vermarkten, dann bringen ihnen die Verbraucher Vertrauen entgegen. Die Nachfrage nach Genuss- und Lebensmitteln direkt vom Bauernhof ist noch immer höher als das Angebot, weil die Zeit für Vermarktung und Verarbeitung neben der Produktion der Rohstoffe der begrenzende Faktor ist. Es gibt also noch Potenzial für Landwirte, die in die Direktvermarktung einsteigen wollen“, erklärt Karl Grabmayr, der Vizepräsident der LK OÖ, der bei der Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der Direktvermarkter für weitere vier Jahre als Obmann bestätigt wurde.
Fast die Hälfte der oö. Direktvermarkter (1.222) bietet seinen Kunden Fleisch, Fleischprodukte und Geflügel an, gefolgt von Most, Wein und Edelbränden, Milch sowie Milchprodukten, Eiern, Säften, Obst und Marmeladen wie auch Gemüse und Pilzen. Die meisten Selbstvermarkter haben ein breites Produktangebot, das in den vergangenen fünf Jahren überdurchschnittlich stark ausgeweitet wurde.
Das Qualitätsprogramm „Gutes vom Bauernhof“ (www.gutesvombauernhof.at), eine Marke der LK Österreich, steht für bäuerliche Lebensmittelerzeugung auf höchstem Niveau. In Oberösterreich sind derzeit 350 Betriebe dort Mitglied, bundesweit sind es 1.647. Die Marke wird nur an gute und streng kontrollierte Betriebe vergeben, die selbst hergestellte Rohstoffe mit größter Sorgfalt verarbeiten. Konsumenten können damit bezüglich Herkunft, Herstellungsart und Qualität der Lebensmittel absolut sicher sein.
Umfragen zeigen, dass die Kunden der Direktvermarkter aus allen Altersgruppen kommen. Sie schätzen den direkten Kontakt, die handwerklich verarbeiteten Produkte ohne Zusatzstoffe, das Erlebnis beim Einkauf am Hof oder am Bauernmarkt und das saisonale Angebot. Zielgruppen sind vor allem Ernährungs-, Umwelt- und Traditionsbewusste sowie junge Familien mit Kindern.
In der Regel haben die Direktvermarkter mehrere Vertriebswege. 80% vermarkten ihre Waren direkt am Hof, gefolgt von der Zustellung (25%) und dem Bauernmarkt (18%). Weitere Vermarktungsformen sind der Hofladen, der Bauernladen, die Bauernecke, die Belieferung des Einzelhandels, der Gastronomie und schließlich der Versand. 10% der bäuerlichen Erzeuger erhalten ihre Bestellungen bereits über das Internet. Die rund 60 Bauernmärkte in Oberösterreich – unter www.gutesvombauernhof.at/oberoesterreich.html zu finden – sind auf alle Bezirke verteilt