Vorarlberger Rinderzuchtverbände gründen Genossenschaft
Die historisch (seit 1893) gewachsenen Rinderzuchtverbände Vorarlbergs – Braunvieh-, Holstein-Friesian-, Fleckvieh- und Fleischrinderzüchter – haben die Zeichen der Zeit erkannt und ihre Kräfte gebündelt. Am 17. November haben sie die „Vorarlberg Rind Zuchtverband eGen“ als gemeinsame Genossenschaft gegründet, in der nun 1.800 Zuchtherden mit 21.500 eingetragenen Herdebuchkühen organisiert sind. Die vorhandenen Ressourcen an Personal und finanziellen Mitteln sollen effizient eingesetzt werden. Ein leistbares Angebot an gemeinsamen Dienstleistungen soll die Züchter entlasten.
Die Rinderzüchter – sie repräsentieren die gesamte Urproduktion an Milch und Fleisch – wollen sich künftig über die Rassengrenzen hinweg gemeinsam für den Erhalt einer flächendeckenden Landwirtschaft einsetzen. „Was wir selbst erzeugen, hat einen hohen Stellenwert und wir tragen Verantwortung dafür. Wir wollen einen wesentlichen Beitrag zur Lebensmittelqualität und Ernährungssicherheit in Vorarlberg beitragen“, so der neue geschäftsführende Obmann der Vorarlberg Rind, Thomas C. Jutz.
Die nachhaltige Bewirtschaftung des Grünlandes und die Bestoßung der Alpen unter Beachtung des Tierwohls sind zentrale Anliegen der neuen Genossenschaft. Die laufende Anpassung der Zuchtziele soll garantieren, dass auch in Zukunft alp- und weidetaugliche Rinder gezüchtet werden. Über die Schaffung von Perspektiven und Motivation für die Jungzüchter wollen sie ihren Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft leisten.
„Unsere Stärke ist ein umfassender Service für Vermarktung und Zuchtarbeit. Durch unsere Qualitätssicherung wollen wir auch Ansprechpartner für die Konsumenten sein. Als starkes Sprachrohr aller Rinderzüchter wollen wir unsere Ziele im Dialog mit der Bevölkerung umsetzen. 123 Jahre nach der Gründung der ersten Viehzuchtgenossenschaft Österreichs in Dornbirn haben wir ein starkes Zeichen gesetzt und wollen gemeinsam die künftigen Herausforderungen bewältigen“, betont Jutz.