SPÖ will Agrarförderungen massiv umschichten
Die SPÖ hat in der Oppositionsrolle neuerdings ihr Herz für kleinere und mittlere bäuerliche Betriebe entdeckt. Sie will die Direktzahlungen reformieren und hat dazu einen Modellentwurf erarbeitet.
Geht es nach der SPÖ, sollen die Direktzahlungen an Österreichs Bauern künftig in der nächsten EU-Finanzperiode von 2021-2027 mit 25.000 Euro pro Jahr begrenzt werden, erklärte deren Europasprecher Jörg Leichtfried gegenüber der Austria Presse Agentur APA. Für 97 Prozent der Betriebe im Land würden weiterhin die Agrargelder in bisheriger Höhe abgesichert, nämlich im Durchschnitt knapp 6.400 Euro pro Betrieb.
Und durch eine geplante Umverteilung sogar noch vermehrt. Denn die SPÖ will vor allem kleineren Betrieben künftig mit 100 Euro je Hektar eine höheren Sockelbetrag bis 20 Hektar einräumen, von laut Leichtfried mehr als die Hälfte der Bäuerinnen und Bauern profitieren würden. „Nur die rund 3.000 größten Betriebe mit deutlich mehr als 100 Hektar würden weniger als bisher bekommen“, so Leichtfried im APA-Interview.
Die Umverteilung der Gelder würde der EU etwa 3,5 Milliarden Euro kosten. Dafür würden mit der 25.000 Euro-Obergrenze im EU-Budget 2021-2027, verglichen zur laufenden Periode, 90 Milliarden Euro „frei für Zukunftsinvestitionen.“