Salzburg will Schutzwälder gegen Lawinen stärken
„Ergiebiger Neuschnee und Sturm – beides kann in diesen Tagen im Gebirge immer wieder Lawinen auslösen. Nur ein intakter Schutzwald kann einen wirksamen Schutz vor Lawinen bieten“, betont der Salzburger Agrarlandesrat Josef Schwaiger. Um diese Wirkung zu erhöhen, investiert das Land rund 4,2 Mio. Euro in die Gesundheit der heimischen Schutzwälder.
„Gezielte langfristige Sanierungs- und Pflegemaßnahmen sind notwendig, um die optimale Schutzwirkung der Wälder vor Lawinen zu erhalten oder wiederherzustellen. Auch für die Pflege erforderliche Forstwege sind deshalb unerlässlich“, so Schwaiger. Die aktuellen Lageberichte zur angespannten Lawinengefahr werden täglich vom Katastrophenschutzdienst des Landes veröffentlicht.
„Wesentlich für die Schutzwirkung des Waldes ist, dass fortlaufend alte Bäume durch junge ersetzt werden“, so Landesforstdirektor Michael Mitter. Daneben sollen die Bäume eng genug beisammenstehen und möglichst wenige Lücken im Waldbestand vorkommen. Wichtig ist laut dem Experten auch das Vorhandensein einer ausreichenden Zahl an wintergrünen Bäumen. Eine Gefahr für den verjüngten Wald stellen insbesondere Wild, aber auch abgehende Lawinen dar. Ideal für einen intakten Lawinenschutzwald ist ein geschlossener Baumbestand aus tief beasteten stabilen Fichten, Tannen oder Zirben. Der Anteil von Lärchen und Laubholz sollte nicht höher als 30% sein, so Mitter.
„Nur ein gesunder Baumbestand kann das Auslösen von Lawinen verhindern. So ist Wind als Ursache von Lawinen im gesunden Schutzwald sehr eingeschränkt. Die Baumstämme wirken wie ein weit gespanntes Netz, das die Entstehung von Lawinen aus dem geschlossenen Wald verhindert. Damit können Siedlungen ausreichend geschützt werden“, erläutert Schwaiger. Rund 24% der insgesamt 142.000 ha Schutzwald in Salzburg bewahren Siedlungen und Infrastruktur direkt vor Lawinen.