Preise für Agrarland sinken in Westeuropa
Die Ergebnisse des Global Farmland Index für 2019 zeigen, dass Beschränkungen für Auslandsinvestitionen in Ackerland eine immer stärkere Rolle bei der Entwicklung der Landpreise spielen, schreibt die internationale Immobilienfirma Savills. Die Nachfrage ist – schreibt agrarheute.com – nach Meinung der Analysten zwar nach wie vor hoch, aber neue Umwelt- und Sozialvorschriften beeinträchtigen die Investitionsvorhaben und den Bodenkauf, heißt es weiter.
Investoren, die bereits auf dem Ackerlandmarkt tätig sind, konzentrieren sich möglicherweise auf alternative Märkte oder befassen sich mit Fragen der Ernährungssicherheit, einschließlich moderner Agrartechnologie. Savills stellt fest: Wir stehen vor einer Zukunft mit einer steigenden Nachfrage nach Energie und Biomaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen.
Der Bedarf der Landwirtschaft an Ressourcen, die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten, die Menge der verschwendeten Lebensmittel sowie die dringende Notwendigkeit, unser Umweltmanagement zu ändern, deuten auch auf Veränderungen an den landwirtschaftlichen Märkten hin, vermutet Savills.
In Westeuropa kam es nach einer Phase starken Preisauftriebs für Agrarland in den letzten fünf Jahren zu einem Rückgang der Bodenpreise. Einzige Ausnahme ist Deutschland – mit einem jährlichen Preisanstieg von 5,4 Prozent. Das Vereinigte Königreich und Irland verzeichneten mit -3,0 Prozent den stärksten Preisrückgang, gefolgt von Dänemark mit -2,9 Prozent und Frankreich mit einem Abschlag von -1,5 Prozent.
Dennoch beurteilt Savills das Preispotential in Westeuropa – in einer Risikomatrix – weiterhin positiv. Grund ist eine solide Infrastruktur und ein gutes Verkehrsnetze sowie ein guter Zugang zu landwirtschaftlichen Betrieben und Märkten. Hinzu kommen ein geringeres politisches Risiko und geringere Beschränkungen für Auslandsinvestitionen in Agrarland.
Die Renditen für potentielle Investoren bzw. Bodenkäufer sind jedoch niedriger und es gibt weniger Potenzial für die „Maximierung der Renditen“, da die landwirtschaftlichen Systeme gut entwickelt sind, schreiben die Analysten von Savills.