ÖWM mit neuer Markenstrategie
Traditionell zum Jahresauftakt veranstaltete die Österreich Wein Marketing GmbH am 18. Jänner ihren Marketingtag, an dem sie rund 450 Winzern, Weinhändlern und Brancheninsidern ihre neue Werbekampagne und Markenstrategie „Österreich Wein. Große Kunst. Ohne Allüren“, des Veranstaltungskonzept Vinexpo Explorer präsentierte sowie Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion zu den komplexen Herausforderungen, die der Weinvertrieb heute an Weingüter stellt, bot. ÖWM-Geschäftsführer Willi Klinger formulierte dabei ein durchaus optimistisches Szenario für die weitere Entwicklung. Er hob den Erfolg etablierter Vorzeigebetriebe und Markengemeinschaften hervor, warnte aber vor der Zersplitterung der heimischen Weinwirtschaft in einzelne Interessensgruppen. Nur eine im Rahmen der Branchenverbände akkordierte und gemeinsam konsequent umgesetzte Strategie könne das kleine Weinland Österreich auch künftig auf dem Weltweinmarkt erfolgreich positionieren, betonte er.
Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Centers an der Hochschule Niederrhein, erörterte in seinem Vortrag über E-Commerce als Distributionskanal die Möglichkeiten und Risiken für kleinere Betriebe im heißumkämpften Onlinehandel. In seinem Best-Practice-Referat „Wir müssen wieder verkaufen lernen!“ fokussierte Hans Reisetbauer, einer der erfolgreichsten Destillatproduzenten Österreichs, auf die „vier P’s“ des Marketings: Product, Price, Promotion, Placement und untermauerte seine Ausführungen mit Beispielen aus seiner langjährigen Erfahrung. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Wie kann die Distribution von österreichischem Wein verbessert werden?“ unterstrich „Wine&Partners“-Geschäftsführerin Dorli Muhr den Faktor Loyalität zwischen Winzer und Abnehmer. Nur so könne eine langfristige und nachhaltige Partnerschaft entstehen. Reisetbauer betonte die Notwendigkeit, permanent im Markt persönlich präsent zu sein. Sommelier Gerhard Retter appellierte an die Winzer, bei Vertrieb in verschiedenen Kanälen auf eine faire Preispolitik zu achten und Heinemann befürwortete den Einstieg kleinerer Betriebe ins Online-Business, empfahl dabei aber die Bildung von überbetrieblichen Plattformen.