Foto: agrarfoto.com

Absage Vollversammlung der ARGE Agroforst

Agroforstwirtschaft oder Agrarforstwirtschaft bezeichnet ein teilweise mehrstöckiges, also mehrschichtiges landwirtschaftliches Produktionssystem, das Elemente des Ackerbaus bzw. auch der Viehzucht mit denen der Forstwirtschaft kombiniert. Grundsätzlich ist das nichts Neues, es gibt in Österreich schon lange solche Systeme, ein typisches Beispiel sind die Streuobstwiesen im Mostviertel. Versuche in den letzten Jahren zeigten auch eine ideale Kombination von Energieholzflächen mit Hühnerhaltung. In Spanien gibt es schon lange die traditionelle Schweinehaltung unter Korkeichen. Baumreihen auf Ackerflächen sind aber in unseren Breiten vergleichsweise neu.

Sehr oft entsteht der große Nutzen von solchen Systemen dadurch, dass die Bäume, die meist in weiten Reihen gepflanzt werden, als Windschutz vor Erosion dienen, den Humusabbau hintanhalten, ein positives Mikroklima erzeugen und die Biodiversität fördern können. Damit ist die Agroforstwirtschaft auch wegweisend im Hinblick auf die CO2-Bindung und steht damit positiv im Zusammenhang mit Klimawandel bzw. Klimawandelanpassung.

Eine Kombination von Land- und Forstwirtschaft ist aber für viele Grundbesitzer derzeit oft nicht vorstellbar, weil institutionelle Hürden (GAP, Forstrecht, usw.) zu große Herausforderungen sind. Diese könnten aber in den nächsten Monaten verbessert werden, wenn mit Verantwortlichen an den häufig nicht nachvollziehbaren Problemen gearbeitet wird.
Um diese Bewirtschaftungsform voranzutreiben und die Rahmenbedingungen zu verbessern wurde vor kurzem der Verein „ARGE Agroforst“ mit Sitz in Wien gegründet. Der Vorstand setzt sich aus Land- und Forstwirten, Wissenschaft, Interessensvertretung und Beratung zusammen. Obmann dieser Gemeinschaft ist Zeno Piatti.
Am Freitag dem 27. März hätte nun die erste offene Vollversammlung dieses Vereines stattfinden sollen. Auf Grund der Ausgangsbeschränkungen zum Schutz vor Corona-Infektion wird dieser Termin auf später verschoben