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Fordern und Tun – Vorbild Landjugend

Woche für Woche demonstrieren Schülerinnen und Schüler auf der ganzen Welt für mehr Klimaschutz. Unter dem Titel „Fridays for Future“ gehen sie am Freitag nicht in den Unterricht, sondern auf die Straße. Angeführt von der sechzehnjährigen Schwedin Greta Thunberg, die das Gesicht dieser Demo-Bewegung ist und schon vor dem Papst und vielen anderen Weltenlenkern vorsprechen durfte. Dieses Engagement ist natürlich beeindruckend. Wenn junge Menschen für ihre Anliegen und für ihre Zukunft Position ergreifen und die Stimme erheben, dann ist das jedenfalls besser, als wenn sie das Weltgeschehen teilnahmslos über sich ergehen lassen. Denn vielerorts wird das „der heutigen Jugend“ ja vorgeworfen. Wir haben die niederösterreichischen Schulsprecher deshalb auch schon ins Landhaus eingeladen. Denn der Klimawandel geht uns ja alle an, Jugendliche genauso wie Erwachsene. Und gerade auch die Bäuerinnen und Bauern, denn die Landwirtschaft ist immer öfter das erste Opfer der Klimaveränderungen. Trockenheit und riesiger Schädlingsdruck sind die Beweise dafür, genauso wie vermehrte Unwetterkatastrophen. Die Borkenkäfersituation im Waldviertel ist dramatisch, die Rüsselkäfer vernichten Rüben- und die Drahtwürmer ganze Erdäpfelernten. Die Konsequenzen spüren nicht nur die bäuerlichen Betriebe, sondern auch die Konsumentinnen und Konsumenten. Zum Beispiel dann, wenn in den Regalen statt den heimischen Erdäpfeln immer öfter jene aus Nordafrika liegen. Deshalb werden wir die breite Bevölkerung und die Schülerinnen und Schüler als Verbündete brauchen, die verstehen, dass heimische Produkte besser für das Klima sind als importierte Waren. Und dass heimische Biomassewerke umweltfreundlicher als Atomkraftwerke sind.
Zum Fordern gehört für mich aber auch das Tun, jede und jeder dort, wo er kann. Und dass die Jugend sehr viel kann, zeigt sie in ganz vielen Facetten. Ganz besonders bewusst ist das wieder beim Tag der Landjugend geworden, der vor kurzem gefeiert wurde. Und zu feiern gab es mehr als genug, genauer gesagt 79 tolle Projekte, die von den Landjugendgruppen in ganz Niederösterreich innerhalb von nur 42 Stunden umgesetzt wurden. Dabei stellen sie mit Hirnschmalz und Muskelkraft Projekte in ihrer Gemeinde fertig, vom Outdoor-Klassenzimmer in Albrechtsberg bis zur Renovierung der Friedhofskapelle in Zeillern, vom Beachvolleyballplatz in Plank am Kamp bis zur neuen Brücke in Furth an der Triesting. Niederösterreich-Sieger wurde die Landjugend Neustadtl an der Donau mit ihrem Projekt „Wir bauen ein Haus, das VEREINT“, dabei wurde am ehemaligen Sportplatz ein komplett neues Klubgebäude errichtet. Verdient hätte sich die Goldmedaille beim Projektmarathon aber wohl jeder der vielen jungen Anpacker landauf, landab. Diese Tatkraft imponiert. Gerade in Zeiten, in denen schnell am Stammtisch gesagt wird: „Do g‘heat wos g’mocht!“ Doch die Landjugend verliert sich nicht in Lamentiererei, sie lässt sich nicht bitten – sie tut es ganz einfach!
Blickt man auf die Landjugend, dann wird einem um die Zukunft nicht bange. Ihre Einsatzkraft sollte Vorbild für viele in dieser Republik sein! Ich habe beim „Tag der Landjugend“ bereits die Gelegenheit genützt und mich bei den einzelnen Gruppen für ihr Engagement bedankt. Die Jugendlichen haben sich diesen Dank von uns allen verdient.