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Vom Reden ins Tun kommen

Klimaschutz ist in aller Munde. Jeder redet davon, die Jugend geht sogar am Freitag auf die Straßen, um zu demonstrieren. Klimaschutz ist auch wichtig, daran besteht absolut kein Zweifel! Die Bäuerinnen und Bauern wissen das nur zu gut – immerhin sind sie vom Klima und der Umwelt abhängig. Zudem bewirtschaften unsere bäuerlichen Familien ihre Felder und Ställe über Generationen und möchten, dass auch ihre Kinder und Enkerl eine zukunftsfähige Lebensgrundlage vorfinden. Die Bäuerinnen und Bauern sind die ersten Opfern des Klimawandels, ob Dürre oder erhöhter Schädlingsdruck, die Land- und Forstwirtschaft spürt tagtäglich, welche Folgen der Klimawandel mit sich bringt. Während ein Teil der Bevölkerung das schöne Wetter für Freizeitaktivitäten nutzt, hoffen unsere Bäuerinnen und Bauern auf den dringend benötigten Landregen.
Da ist es erstaunlich, dass bei der Diskussion um die Treibhausgase der Schwarze Peter immer wieder mal gerne den Bauern zugeschoben wird – sie sollen doch bitte ihre Emissionen reduzieren. Nur: Wer Klimaschutz fordert, muss sich auch selbst an der Nase nehmen! Selbsternannte Klimaschützer scheinen gerade im Sommer genau darauf zu vergessen. Bequem wird da mit dem Flugzeug in den Urlaub geflogen oder mit dem Auto im Stau Richtung Süden gestanden. Beim Urlaub im Sommer hört es aber nicht auf, auch Promi-Umweltschützer werden schnell mal zu Umweltsündern. Hollywoodstars halten einen Klimagipfel in New York ab und fliegen alle mit Privatjets hin. Da kann man sich eigentlich nur an den Kopf greifen, oder?
In dieser hitzigen Diskussion möchten hippe Klimaschützer möglichst viel verbieten, aber selber nicht auf importierte Avocados oder Sojamilch verzichten. Dabei haben wir top-qualitative landwirtschaftliche Produkte direkt vor der Haustür. In Niederösterreich legen wir Wert auf die Unterstützung von landwirtschaftlichen Familienbetrieben. Überhaupt zieht unser Bundesland mit der blau-gelben Energiewende an vielen Ländern vorbei. Dass dann Frankreich und Schweden von NGOs und Grün-Bewegten international als Klimaretter gefeiert werden, ist schwer nachvollziehbar und hat einen Schönheitsfehler: Beide Ländern setzen nämlich auf Atomstrom. Da sind die sonst so wachsamen Aktivisten auf
einem Auge blind. Atommüll tut der Umwelt absolut nicht gut und Atomunfälle sicherlich auch nicht!
Erich Kästner hat schon ganz richtig gesagt: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Und die Bäuerinnen und Bauern tun viel! Gerade jetzt im Sommer, wenn viele in den Urlaub fliegen und fahren, arbeiten die Bäuerinnen und Bauern am Acker. Regionale Produkte werden von früh bis spät geerntet – trotz Sommerhitze. Und die Bäuerinnen und Bauern reduzieren sogar auch noch Emissionen. Ob die Bindung von CO2 in unseren nachhaltig bewirtschafteten Wäldern oder bei der ressourcenschonenden Produktion am Feld und im Stall. So weist unser Rindfleisch oder unsere Kuhmilch im europäischen Vergleich die niedrigsten Treibhausgas­emissionen bei der
Produktion auf. Statt Bauernschelte sollten wir einfach „Danke“ sagen!