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Schluss mit Rabattschlachten

Lebensmittelskandale zeigen es immer wieder: Wer importiert, importiert Risiko. Und wer ausländische Waren in den Einkaufskorb legt, hat oft niedrigere Qualität und niedrigere Umweltstandards im Korb. Man bezahlt vielleicht ein paar Cent weniger, das alles aber auf Kosten der Umwelt und vor allem auf Kosten der heimischen Bäuerinnen und Bauern. Nirgendwo werden Lebensmittel so umweltbewusst produziert wie bei uns, mit höchster Qualität und nach höchsten Standards. Im Gegensatz zu anderen Weltteilen, wo auf Teufel komm raus produziert wird, mit wesentlich niedrigeren Umweltstandards, aber höheren Profiten.
Einen Preiskampf mit riesigen Agrarstrukturen wird Österreich zwangsläufig verlieren, auch wenn Handelsunternehmen den heimischen Bäuerinnen und Bauern immer wieder Kampfpreise aufzwingen wollen. Gerade in diesen Tagen eskaliert der Streit mit dem Handel wieder einmal. Das ist leider nichts Neues. Große Konzernchefs wollen sich wieder und wieder mit heimischer Qualität und Regionalität schmücken, dafür aber nur internationale Ramschpreise bezahlen. Doch das kann einfach nicht funktionieren, das würden einem sowohl der Hausverstand als auch sprechende Schweinchen jederzeit vorrechnen können. Denn unsere österreichischen Familienbetriebe können nicht zu Spar-Preisen produzieren, wie dies Großbetriebe in Nord- und Osteuropa, Südamerika oder anderswo können. Diese ständigen Dumpingpreise und Rabattschlachten fordern nur Opfer ohne Gewinner.
Wer internationale Billigstpreise haben will, muss das halt auch seinen Kundinnen und Kunden im Supermarkt sagen. Aber nicht durch teure Werbung überdecken, was bei den Erzeugerpreisen eingespart wird. Und nicht durch rot-weiße Fähnchen heimische Qualität vortäuschen, wo ausländische Ware drinnen ist. Im Gegenteil, eine transparente Herkunftskennzeichnung von Milch, Fleisch oder Eiern, auch bei verarbeiteten Lebensmitteln, muss gerade auch bei den Eigenmarken der Konzerne eine Selbstverständlichkeit sein. Das würde Fairness und Transparenz bringen, für die Konsumenten genauso wie für Bauern. Denn oft genug ist es so, dass in den Supermarktregalen ausländische Lebensmittel angeboten werden, die unter Bedingungen produziert wurden, die bei uns längst nicht mehr üblich sind, und die mit Mitteln behandelt wurden, die bei uns längst verboten sind. Die Konsumentinnen und Konsumenten wollen wissen, was sie im Einkaufswagerl haben. Diese Wahrheit ist ihnen zumutbar. Und von den Handelskonzernen verlangbar.
Auf der anderen Seite stehen unsere bäuerlichen Betriebe. Mit vielfältigen Projekten informieren sie die Konsumentinnen und Konsumenten über ihre Produkte. Über die Qualität ihrer Lebensmittel und die vielen positiven „Nebeneffekte“ ihrer täglichen Arbeit auf Umwelt und Regionen. Von den Seminarbäuerinnen über Erlebnis Bauernhof bis hin zur Schulmilch-Aktion, die in Niederösterreich im Rahmen des kürzlich präsentierten Bauernhofpakets noch ausgeweitet werden soll. Das hilft den Betrieben und stärkt das Wissen über regionale Lebensmittel.
Auf der anderen Seite stehen die mächtigen Handelskonzerne, die mit Dumping-Aktionen agieren, zu Lasten der Bäuerinnen und Bauern und damit auch zum Schaden des gesamten ländlichen Raums. Damit sollte endlich Schluss sein.