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Druck macht sich bezahlt – EU ändert Wolf-Schutzstatus

Und sie bewegt sich doch … Vor kurzem haben wir unsere Forderung nach Senkung des Wolfsschutzes persönlich in Brüssel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besprochen, die auch prompt großes Verständnis bei diesem wichtigen Thema zeigte. Wir haben mit ihr eine Mitstreiterin gefunden. Und das hat sich nun auch bezahlt gemacht. Doch der Reihe nach:
Lange Zeit war der Wolf in Österreich ausgestorben. Deswegen galt auch strengster Schutz für ihn. Der Schutz wirkte, die Wölfe kehrten zurück. Vom Balkan und von den Westalpen wanderten sie wieder zurück, verbreiteten sich und bildeten bald darauf auch wieder Rudel. Sieben davon kennt man mittlerweile alleine in Niederösterreich. Naturschutz-Lobbys und NGOs in den Städten jubeln, doch die Bäuerinnen und Bauern bezahlen den Preis dafür. Und ihre Tiere viel zu oft mit dem Leben. Nun ist der Wolf in vielen Teilen Österreichs und Europas wieder heimisch geworden. Zum Leidwesen anderer Tierarten und zum Schaden der Alm- und Weidewirtschaft. Er bedroht Nutztiere und auch das Sicherheitsgefühl der Menschen im ländlichen Raum. Während selbsternannte Tierschutzexperten aus gesicherter Distanz kluge Ratschläge abgeben.
Niederösterreich hat schon im vergangenen Frühjahr reagiert und als erstes Bundesland eine Wolfsverordnung samt Stufenplan erlassen. Wolfsabschüsse sind damit in Niederösterreich möglich und erlaubt. Wenn ein Wolf nicht mehr scheu ist und in die Nähe von Siedlungen kommt, dann muss er abgeschreckt oder auch entnommen werden können. Man braucht dafür weder einen behördlichen Bescheid noch sonstige Freigaben, wie in anderen Ländern. Natürlich folgte sofort die Kritik der üblichen Verdächtigen. Doch selbst Professor Klaus Hackländer, Leiter des Wildbiologie-Instituts der BOKU-Wien, stellte fest: „Es ist unabdingbar, Wölfe, welche die Scheu verloren haben, zu erlegen und unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.“
Doch trotz allem müssen sämtliche österreichische Regelungen, Stufenpläne und Verordnungen in Einklang mit den europäischen Vorgaben stehen. Und genau deshalb ist es auch notwendig, dass der internationale Schutzstatus gelockert wird. Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Und siehe da, kurz vor Weihnachten hat die EU-Kommission nun tatsächlich überraschend angekündigt, den Schutzstatus des Wolfes im Rahmen der Berner Konvention zu ändern und damit senken zu wollen. Das haben sämtliche österreichische Bauernvertreter, gemeinsam mit uns speziell auch Europaparlamentarier Alexander Bernhuber und Minister Norbert Totschnig, lange gefordert und nun erreicht! Denn eine Herabstufung des Schutzstatus im Rahmen der Berner Konvention würde jetzt endlich bedeuten, dass auch das europäische Recht angepasst werden kann und der Wolf leichter zu regulieren wäre. Unser Druck hat sich bezahlt gemacht: Der Wolf muss rasch und unkompliziert vertrieben, vergrämt oder auch entnommen, also abgeschossen werden dürfen.