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Deutschland kürzt bei den Bauern, Österreich unterstützt sie

Nirgends wird so umweltgerecht produziert wie in Europa und ganz speziell bei uns in Österreich. Das habe ich bei der Wintertagung betont und das beweisen auch neueste Zahlen: Die CO2-Emissionen in Österreich sinken bereits seit Jahren. In Niederösterreich ist der Rückgang am stärksten, seit 2005 ist der Treibhausgas-Ausstoß um 36 Prozent gesunken! Gleichzeitig ist die Wirtschaft gewachsen und die Produktivität der Landwirtschaft gestiegen. Das bedeutet: Mit weniger Umweltverschmutzung wird mehr produziert und mehr erwirtschaftet. Gerade die Bäuerinnen und Bauern haben daran einen riesigen Anteil. Nicht nur, weil sie Lebensmittel produzieren. Sondern auch, weil sie für nachwachsende Ressourcen sorgen, sei es Holz als natürlicher Baustoff, Öko-Wärme aus Biomasse und Biogas oder Ökostrom aus Photovoltaik-Anlagen am Hallendach.
Alleine 2023 sind in Niederösterreich 52.000 neue PV-Anlagen installiert worden. Ein absoluter Rekord und sogar eine Verdoppelung der bisherigen Anlagen in nur einem Jahr! Holz- und Biomasse-Heizungen wiederum haben Erdgas- und Heizöl mittlerweile überholt. Auch das eine richtige Erfolgsmeldung, die nicht nur unabhängiger von Importen macht, sondern auch Wertschöpfung im ländlichen Raum hält und erhöht. In anderen Erdteilen steigt jedoch der CO2-Ausstoß, besonders stark in China und Indien. Die Antwort kann also nur sein, dass wir möglichst viel Produktion bei uns halten statt in andere Kontinente zu verlagern. Das gilt sowohl für die Wirtschaft als auch für die Landwirtschaft. Nirgendwo wird eine Tonne Stahl so sauber hergestellt wie bei der Voestalpine in Linz. Und nirgends gelten so hohe Tierschutzstandards wie in Österreich. Wir brauchen also mehr landwirtschaftliche Produktion statt weniger.
Die Europäische Union und speziell die deutsche Regierung sieht das anders. Dort meint man, man könne die Landwirtschaft mehr und mehr zusperren, verdrängen und stilllegen. Doch das ist eine Politik nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Denn die Weltbevölkerung steigt bis 2050 um weitere 2,5 Milliarden Menschen. Und die Frage lautet: Wer ernährt die Welt in Zukunft? Wer also Landwirtschaft in Europa stilllegen will, der muss dafür woanders mehr produzieren und auch mehr importieren. Das ist nicht nur dumm, sondern auch scheinheilig. Die deutsche Regierung kürzt auf dem Rücken der Bauern gleich eine Milliarde Euro. Die Proteste in Deutschland (und auch in Frankreich) sind mehr als verständlich, ich bin dazu auch in regelmäßigem Austausch mit dem Deutschen Bauernverband. Umso bemerkenswerter und wichtiger, so bestätigt mir auch Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied, dass im gleichen Moment bei uns in Österreich die GAP-Prämien um 8 Prozent angehoben werden. Das zeigt auch, warum parteipolitisch motivierte Demos in Österreich keinen Zulauf erhielten. Der Vergleich zwischen Österreich und Deutschland macht (wie so oft) sicher.