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Neuseeländischer Milchpreisindex steigt

An der neuseeländischen Handelsplattform GlobalDairyTrade (GDT) wurde der zweite Preisanstieg in Folge verzeichnet. Der Gesamtindex, in dem eine Bandbreite von verschiedenen Molkereiprodukten und Kontrakt-Zeiträumen zusammengefasst ist, legte um 1,6% zu. Die Notierungen der gehandelten Molkereiprodukte entwickelten sich allerdings sehr unterschiedlich.

Während die Preise für wasserfreies Milchfett (AMF) um 2,5%, für Lactose um 2,2% und für Kasein um 6,9% anstiegen, ergaben sich bei Butter (-1,6%), Buttermilchpulver (-12,2%), aber auch bei Cheddar-Käse (-4,4%) rückläufige Notierungen. Beim Leitprodukt Vollmilchpulver wurde ein weiterer Preisanstieg von 2,4% verzeichnet, gleichzeitig gab die Notierung für Magermilchpulver erneut nach, allerdings nur um 0,8%. Insgesamt wurden bei der gestrigen Auktion Milchprodukte im Umfang von 22.642 t verkauft, das entsprach ungefähr der Menge vom vorletzten Mal. Die Anzahl der teilnehmenden Bieter war mit 157 etwas größer als beim vorhergehenden Event.

Der erneute Anstieg des GDT-Index war laut Sarah Drought, Analystin der Westpac Institutional Bank, darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage der Käufer aus China und Südostasien relativ stabil blieb. Vor allem der chinesische Markt werde weiterhin eine Schlüsselrolle spielen, so Drought. Der Milchmarkt sei offenbar stabiler als erwartet, die Käufer hätten den Vorteil der niedrigeren Preise genützt.

Das US Dairy Export Council geht in seinem jüngsten Report davon aus, dass China aufgrund seiner relativ geringen Lagerbestände und der finanziell unter Druck stehenden Landwirte auch in diesem Jahr auf nennenswerte Importe angewiesen sein wird, um seinen Bedarf an Molkereiprodukten zu decken. Gleichzeitig weisen die US-Experten darauf hin, dass die Volksrepublik üblicherweise rund 40% seiner jährlichen Importe an Vollmilchpulver gleich im ersten Quartal tätigt und dass daher die Einfuhren in den kommenden Monaten etwas geringer ausfallen dürften.

Nathan Penny, Agrarexperte der ASB Bank, ortete bei der jüngsten Auktion ein gesteigertes Interesse von Käufern aus dem Mittleren Osten, aus Afrika und Europa. Penny erwartet, dass die Notierungen für Vollmilchpulver vorerst stabil bleiben, während er bei Magermilchpulver auf die großen Interventionsbestände in der EU verweist, die in den kommenden Monaten noch weiter steigen könnten.