Berglandwirtschaft braucht größere GAP-Spielräume
Für die Zukunft der Berggebiete brauche es „ein attraktives Gesamtangebot“, so Bundesminister Andrä Rupprechterbei der „Internationalen Konferenz zur Zukunft der Berglandwirtschaft im Alpenraum“ in St. Johann im Pongau. „Leistungsabgeltungen für die benachteiligten Standorte, Maßnahmen zur Verbesserung der Marktposition der Bergprodukte, Honorierung der Umweltleistungen und ein gesamthafter Maßnahmenmix zur Sicherung eines attraktiven ländlichen Lebens- und Wirtschaftsraums sind die Eckpfeiler für eine stabile Zukunft im Alpenraum.“
„Die Berglandwirtschaft ist eine ganz wesentliche Säule des Tourismus. Sie erhält nicht nur die Kulturlandschaft, sondern gestaltet auch das Leben im ländlichen Raum aktiv mit. Unsere kleinstrukturierten sowie familiengeführten Betriebe sind ein Aushängeschild und leisten einen großen Mehrwert für die Gesellschaft. Deshalb müssen die bestehenden Instrumente zielgerichtet zur Unterstützung der Berglandwirtschaft erhalten und in geeigneter Weise nachgeschärft werden“, fordert Salzburgs Landesrat Josef Schwaiger.
Für die Tagung wurde ein „Memorandum zur Weiterentwicklung der Berglandwirtschaft im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)“ ausgearbeitet, mit dem sich die Berglandwirtschaft für Verhandlungen zur nächsten Periode der GAP positioniert. Darin wird eine „mit ausreichenden Finanzmitteln ausgestattete und wirksame gemeinsame Agrarpolitik“ gefordert. Die klassischen Maßnahmen wie Direktzahlungen sollen aus Gemeinschaftsmitteln finanziert werden. Für die Unterstützung der Berg- und benachteiligten Gebiete werden größere Spielräume für regional angepasste Maßnahmen in der ländlichen Entwicklung sowie eine gemeinsame Finanzierung durch EU und Mitgliedstaaten verlangt.
Zudem soll das System zur Ermittlung der Almfutterflächen vereinfacht werden, um die Rechtssicherheit zu erhöhen. „Dafür brauchen wir ein einfaches Modell, das sich wirklich an der Praxis orientiert. Zum Beispiel die Rechnung über die weidenden Tiere“, sagte Eßl. Ein zentraler Punkt betrifft die Steigerung der Wertschöpfung bei Berg- und Almprodukten. Konkret geht es um eine „konsequente Qualitätsstrategie sowie Bildungs- und Beratungsinitiativen“.