MEINE PERSPEKTIVEN

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Ob bio oder nicht, spielt keine Rolle

Unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten mit enormer Kraftanstrengung daran, dass die Österreicherinnen und Österreicher Tag für Tag frische Lebensmittel serviert bekommen. Die Landwirte müssen mit Trockenheit, extremen Temperaturen, Frostschäden und anderen Extremwetter­ereignissen umgehen. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen liefern unsere Bäuerinnen und Bauern Produkte in Spitzenqualität und machen flächendeckende Landwirtschaft möglich.
Ob Winzer, Ackerbauer, Forstwirt oder Milchbauer, ob bio oder konventionell – die vergangenen Jahre waren nicht leicht für die heimische Landwirtschaft. Viele unserer Familienbetriebe haben Sorgen, wie es für sie in Zukunft weitergehen wird. Ich habe selbst bei uns am Betrieb meiner Familie miterleben müssen, wie schwierig solche Situationen für die Familie sind. Schwierige Zeiten bringen aber auch immer Chancen, den eigenen Betrieb weiterzuentwickeln. In unserem Betrieb daheim haben uns diese Herausforderungen als Familienverband noch enger zusammengeschweißt.
Momentan durchleben wir stürmische Zeiten, im Ackerbau, im Grünland, aber auch in der Forstwirtschaft. Wir haben aber ein gemeinsames Ziel: Eine flächendeckende Land- und Forstwirtschaft auch weiterhin in Österreich möglich zu machen. An diesem Ziel arbeite ich mit meinem Team jeden Tag, nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene.
Um die Folgen des heurigen Sommers abzufangen, haben wir ein Hilfspaket im Ausmaß von 60 Millionen Euro für die Landwirtschaft geschnürt. Davon sind 20 Millionen Euro für die Eigenvorsorge durch Versicherungen vorgesehen. Wir wollen Eigenverantwortung und Risikovorsorge stärken. Durch die Senkung der Versicherungssteuer bei allen landwirtschaftlichen Elementarrisikoversicherungen von 11 Prozent auf 0,02 Prozent und durch die Anhebung der Prämienunterstützung für alle Elementarrisikoversicherungen von 50 auf 55 Prozent machen wir unsere Versicherungs- und somit Vorsorgesysteme noch attraktiver für unsere Bäuerinnen und Bauern.
Die zusätzliche Schaffung der Tier­ausfallsversicherung bringt mehr Sicherheit bei wirtschaftlichen Schäden durch Krankheiten und Tierseuchen. Die Unterstützung der Versicherungsleistung ist, somit keine einmalige Zahlung, sondern eine Maßnahme, die dauerhaft ist und für die jährlich rund 20 Millionen Euro bereitstehen. Die Umsetzung dieses Versicherungspakets ist bereits im Parlament und wird 2019 in Kraft treten.
Auch die heimische Forstwirtschaft hat mit den Klimaextremen zu kämpfen. Anhaltend hohe Temperaturen und geringe Niederschlagsmengen verschärften die Borkenkäfersituation in vielen Regionen. Im Rahmen des österreichischen Programms für Ländliche Entwicklung stellen wir gemeinsam mit den Ländern auch hier, im Sinne der Vorsorge, wirksame Unterstützung bereit: 20 Millionen Euro stehen für die unmittelbaren Forstschutzmaßnahmen zum Beispiel für die Wiederaufforstung zur Verfügung.
Nur wenn wir an einem Strang ziehen, können wir in der Landwirtschaft in Zukunft faire und sichere Rahmenbedingungen für unsere bäuerlichen Familienbetriebe gewährleisten. Damit wir unseren Bäuerinnen und Bauern Perspektiven geben.