Foto: LK-NÖ Michael Gruber

LK-NÖ fordert mehr Praxistauglichkeit bei SUR

Die Versorgungssicherheit wird mittlerweile als wesentlicher Wert angesehen. Daher ist es umso wichtiger, dass der Produktionssicherung in der Land- und Forstwirtschaft oberste Priorität eingeräumt wird. Dafür bedarf es verschiedener Rahmenbedingungen und Maßnahmen. „Praxistaugliche Lösungen im Hinblick auf Pflanzenschutzmittel sind hier jedenfalls unverzichtbar“, erklärt LK-NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr. Konkret fordert er, gemeinsam mit den Obleuten der landwirtschaftlichen Verbände, die Abänderung des SUR-Verordnungsentwurfs und weiterhin die Möglichkeit für Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln.

Der derzeitige Entwurf zur SUR-Verordnung („Sustainable Use Regulation“ = SUR) beinhalte nicht umsetzbare Vorgaben zu Reduktionszielen bei Pflanzenschutzmitteln, völlig überbordende Dokumentationsverpflichtungen zu Maßnahmen des Integrierten Pflanzenschutzes oder ein generelles Verbot von Pflanzenschutzmitteln in „bestimmten Gebieten“. Verordnungen mit derartigen Auswirkungen auf die Produktionssicherung dürften niemals ohne eine umfassende Folgenabschätzung erstellt werden. „Wir fordern daher die Abänderung des Verordnungsentwurfes, damit eine sich- weiterentwickelnde nachhaltige Produktion und eine gesicherte Versorgung in Europa weiterhin möglich ist“, so Mayr. Zukunftsfähige Produktionspotentiale seien sicherzustellen und ungeeignete Einschränkungen bei den Wirkstoffen, praxisfremde Düngereduktionsmaßnahmen und überbordende Dokumentationsverpflichtungen seien abzulehnen.

Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln stellen oftmals – sowohl in der konventionellen als auch biologischen Landwirtschaft – Maßnahmen dar, die zur Schließung von Zulassungslücken oder zur Regulierung anderwärtiger nicht behandelbarer Schaderreger notwendig seien. Dafür müssten auch in Zukunft Notfallzulassungen möglich sein. Als aktuelles Beispiel sei die Zuckerrübe genannt. Durch das Verbot der Neonicotinoid-Saatgutbeize fehle für den Rübenanbau ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung des Rübenderbrüsslers. Die Erhaltung der aktuellen Rübenanbaufläche würde damit massiv erschwert. „Wir Bäuerinnen und Bauern tun alles dafür, um die Ernte – egal welcher Kultur – und damit die Versorgung abzusichern. Wir brauchen aber auch die notwendigen Mittel dazu“, sagt Mayr abschließend.