Lebensmittelkette: Verbände verlangen gesetzliche Regelung des Bauernanteiles
Zur Stärkung der Stellung der Landwirte in der Lebensmittelkette ist eine Gesetzesregelung auf EU-Ebene gegen unlautere Handelspraktiken vonnöten“, betonte dder Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Lebensmittelkette“ des Dachverbandes der EU-Landwirte und -Genossenschaften, COPA-COGECA, Joe Healy, während eines Workshops mit Vertretern aller EU-Institutionen. „Ich hoffe, dass dies zu mehr Fairness in der Lebensmittelkette führen wird. Derzeit erhält der Landwirt nur 20% des Preises eines Steaks. Wenn der Sektor bestandsfähig sein soll, müssen wir dafür sorgen, dass die Landwirte Vertrauen in die gesamte Lebensmittelkette haben. Klar ist, dass freiwillige Initiativen nicht funktionieren. Mit ihnen ist es nicht gelungen, die notwendigen Änderungen am Verhalten der Einzelhändler herbeizuführen“, so Healy.
Verpflichtende schriftliche Verträge zwischen Landwirten, Verarbeitern und Einzelhändlern seien ebenso wichtig, um den Landwirten die notwendigen Beweise im Falle von Problemen zu liefern. COPA-COGECA unterstütze zudem die Initiative für mehr Markttransparenz sowie für den Ausbau der Terminmärkte und anderer Instrumente zur Absicherung der Landwirte gegenüber Risiken wie etwa Ernteversicherungen. „Wir erwarten, hier mehr in den Plänen der EU-Kommission zur künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik zu lesen“, sagte Healy. COPA-COGECA werde seine Position zu Risikomanagement-Instrumenten weiterentwickeln und alsbald einen Bericht zu dem Thema veröffentlichen.