Foto: LAK NÖ

Landarbeiter verdienen mehr Wertschätzung

Die NÖ Landarbeiterkammer hebt die Bedeutung der Beschäftigten in der Landwirtschaft für
die Produktion hochwertiger, regionaler Lebensmittel hervor. „Gerade jetzt, da in vielen Regionen das Erntedankfest gefeiert wird, wollen wir ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es die Beschäftigten in den landwirtschaftlichen Betrieben sind, die mit ihrer oft harten Arbeit auf den Feldern, in den Weingärten und in den Glashäusern einen entscheidenden Beitrag leisten, die Lebensmittelversorgung der Österreicher sicherzustellen“, betonte NÖ LAK-Präsident Andreas Freistetter.

Niederösterreich gilt speziell bei Obst und Gemüse als mit Abstand wichtigstes Anbaugebiet. „Bei vielen Gemüsesorten, wie Erbsen, Karotten oder Spargel, aber auch beim Obst versorgen wir mit unserer Ernte ganz Österreich. Es sind unsere Traktorführer, Erntearbeiter, Staplerfahrer und Siloarbeiter, welche die tatsächliche Arbeit erledigen. Ohne sie könnte kein Supermarkt mit vollen Regalen regionaler Produkte werben. Dafür fehlt aus unserer Sicht leider oft die nötige Wertschätzung“, erklärte Freistetter.

Die steigenden Mitgliederzahlen der NÖ Landarbeiterkammer bei den Beschäftigten zeigen die Entwicklung klar auf. Nimmt man den August als Vergleichsmonat, ist die Zahl der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft in NÖ seit dem Jahr 2015 um über 9,3 Prozent auf 17.200 Beschäftigte im Jahr 2023 gestiegen. „Bäuerliche Betriebe werden immer größer und entwickeln sich vom Familienbetrieb zum regionalen Arbeitgeber mit immer mehr Beschäftigten. Gleichzeitig wird die Suche nach Facharbeitern immer schwieriger. Wir müssen deshalb versuchen, unsere Branche wieder interessanter für die Arbeitskräfte von morgen zu machen. Das geht aus unserer Sicht nur mit einer Lehrlings- und Ausbildungsoffensive, die auch die Dienstgeber aktiv mittragen“, warnt Freistetter vor einem weiteren Anstieg des Arbeitskräftemangels, der in Zukunft auch die Lebensmittelversorgung beeinträchtigen könnte.

Auf Bundesebene versuchen die Landarbeiterkammern schon seit längerer Zeit, die Lehrausbildung mit einer Reform des Berufsausbildungsgesetzes voranzutreiben. „Mit bundesweit einheitlichen Standards und einem neuen Lehrberuf für Berufsjäger wären die Weichen gestellt, um in eine bessere Zukunft und mit mehr Unabhängigkeit von Saisonarbeitskräften aus dem Ausland zu starten“, hofft Freistetter auf einen baldigen Gesetzesbeschluss im Nationalrat.