Foto: Saatbau

Internationale Feldtage der Saatbau Linz

 

Am 30. und 31. August öffnete die Maiszuchtstation in Schönering ihre Pforten. Im Fokus standen die Kulturen Mais, Sojabohne und Sonnenblume. Präsentiert wurden sämtliche Sorten, die die Saatbau Linz für den heimischen und internationalen Markt führt.

Ziel war es, neben der Präsentation der Sorten auch Einblicke in die Pflanzenzüchtung zu geben. Der Schwerpunkt der Maiszüchtung in der Saatbau Linz liegt in der Entwicklung von Zahn- x Hartmais Hybriden für Körner-, Silo- und Biogasmais. Gezüchtet wird bis zu einer FAO von ca. 300. Seit etwa 10 Jahren beschäftigt sich die Saatbau auch mit der reinen Zahnmaiszüchtung, um auch den FAO Bereich bis 450 abzudecken. Durch dieses breite Züchtungsprogramm findet man Maissorten aus Schönering von Frankreich bis nach Russland. Bei der Züchtung von Körnermais liegt der Fokus auf verbesserter Agronomie und Pflanzengesundheit während bei Silomais die Zuchtziele vorwiegend auf Masse und Qualität konzentriert sind.

Um den langwierigen Züchtungsprozess zu beschleunigen, wurde ab 1994 in den Wintermonaten ein Zuchtgarten in Chile installiert. Dadurch ließ sich die Entwicklungszeit einer neuen Maissorte um etwa die Hälfte reduzieren. Für einen flexibleren Züchtungsprozess ging man ab 2011 zusätzlich nach Mexiko. Dort herrschen das ganze Jahr über tropische Temperaturen, die eine rasche Vermehrung von Inzuchtliniensaatgut gewährleisten. Der vorerst letzte „Meilenstein“ in der Züchtung ist die Einführung der genomischen Selektion. Dabei wird über den genetischen Fingerabdruck einer Sorte und eines zuvor erstellten biometrischen Vorhersagemodells ein „Zuchtwert“ für die Sorte errechnet. Die Historie, sowie die Methoden der Maiszüchtung wurden auf dem Schaufeld in eigens angelegten „Blöcken“ dargestellt. Seit 1995 leitet Robert Taucher die Maiszüchtung. In diesem Zeitraum wurden 180 Sorten im In- und Ausland registriert.

Erfolgreich ist die Saatbau nicht nur in der Maiszüchtung. In Zusammenarbeit mit der Saatzucht Donau engagiert sich das 1950 gegründete Unternehmen auch in der Züchtung acht weiterer Kulturen u.a. von Sojabohne. Sonnenblumen werden in der Donau Saat gezüchtet, in der, wie auch in der Saatzucht Donau, das Know-How der Probstdorfer Saatzucht und der Saatbau Linz in einer Züchtungskooperation gebündelt ist.

Seit 1990 gibt es eigene Züchtungsaktivitäten bei Sojabohne. Mit der Einführung eines „fast generation breeding process“ konnte die Entwicklungsdauer einer neuen Sorte von mindestens 10 auf 6–7 Jahre verkürzt werden. Durch die Nutzung von Wintergeneration in Süd- und Mittelamerika können wir bis zu 3x im Jahr ernten.  Die Saatbau ist in der Lage, Sorten für alle Anbauregionen in Europa, Russland und Kanada bereitzustellen.

Im Zuchtgarten der Donau Saat entstehen jedes Jahr mehr als 800 Sonnenblumenlinien. Dank Winterzuchtgarten in Chile kann die Entwicklung einer neuen Linie auf ca. 3 Jahre verkürzt werden. Von der ersten Kreuzung der Elternlinien bis zur Registrierung des Hybriden benötigt es weitere 5 Jahre.

Über sämtliche Kulturarten hinweg stehen Ertrag und Ertragsstabilität, Herbizidresistenz, Krankheitsresistenz, Standfestigkeit und Trockenheitstoleranz im Fokus der Züchtung.

Insgesamt konnten an den beiden Tagen an die 1.000 geladene Gäste aus 11 Nationen begrüßt werden.