Foto: Vernunft statt Ostumfahrung

Initiative gegen Ostumfahrung nimmt Stellung

Bei der Landtagssitzung in St. Pölten, die heute und morgen stattfindet, hat Verkehrslandesrat Udo Landbauer ausverhandelt, dass das Straßenbau-Budget deutlich aufgestockt wird und auch das umstrittene 1960er-Jahre Projekt Ostumfahrung durchgezogen werden soll.

Die Initiative „Vernunft statt Ostumfahrung“ gibt dazu folgende Stellungnahme ab: Es ist völlig absurd und unverantwortlich, dass in 2 Jahren 606 Mio. Defizit gemacht werden, und mit dem Geld, das nicht vorhanden ist, die besten Ackerböden im Osten von Wiener Neustadt für das völlig veraltete Betonprojekt von BGM Klaus Schneeberger und Landesrat Udo Landbauer zu vergeuden.

ÖVP und FPÖ in Wiener Neustadt ziehen immer wieder neue fadenscheinige Begründungen aus dem Hut, um vom wahren Grund – nämlich der Erschließung von Gewerbegebieten am Stadtrand (so steht es in den UVP-Unterlagen, dass das das Hauptziel der Straße ist) abzulenken.

 

Die Dringlichkeit, die Ostumfahrung 2025/26 zu bauen, ist völlig unverständlich:

1)      Die Stadt Wiener Neustadt (LR Dinhobl) argumentierte im LT-Wahlkampf damit, dass die Ostumfahrung für das neue Landesklinikum notwendig sei. Dieses wird frühestens 2030 so weit sein.

2)      Wiener Neustadt will einen Boulevard Grazer Straße machen, wenn die Ostumfahrung kommt. Die Skepsis in der Bevölkerung nach einer ersten verwirrenden Präsentation ist riesig, zumal die Detailpläne bis Herbst noch unter Verschluss liegen. Solang das Landesklinikum noch an der Grazer-Straße liegt, wird wohl auch kein Boulevard gebaut. Warum sollte man die Ostumfahrung vor 2030 fertigstellen?

3)      Das dritte Argument der Stadt WN: Die Verkehrsberuhigung in der Nestroystraße.

„Vernunft statt Ostumfahrung“ fordert gemeinsam mit vielen Anrainerinnen und Anrainern, dass diese  sofort umgesetzt wird. Das ist durch die neue Straßenverkehrsordnung auch ohne das Betonprojekt Ostumfahrung möglich. Die Nestroystraße/Lorenzgasse zur Merkur-City ist eine gefährliche „Raserstrecke“. 30 statt 50-km/h würden den Lärm um die Hälfte reduzieren und mehr Sicherheit bieten und das bereits bestehende LKW-Durchfahrtverbot gehört konsequent kontrolliert.

Die Initiative fordert ein modernes Verkehrskonzept für die Stadt und das Umland, das die Abhängigkeit vom eigenen Auto reduziert und Familien auch teure Zweitautos erspart. Erst dann kann man beurteilen, ob die Ostumfahrung notwendig ist. Wiener Neustadt hat kein Durchzugsverkehrs-Problem, sondern den steigenden Binnenverkehr und das massive Verkehrsaufkommen von Ein- und Auspendlern müssen BGM Schneeberger und Infrastrukturstadtrat Dinhobl endlich in den Griff bekommen! Die Ostumfahrung bringt dafür definitiv keine Lösung. Wiener Neustadt wurde und wird immer dichter besiedelt und deshalb braucht es dringend ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept. Wir brauchen z.B. ein kundenfreundliches, übersichtliches Bus-Netz. Und auch ein Radnetz, wo Radwege nicht abrupt aufhören und Radfahrer nicht gezwungen sind, auf Gehsteigen zu fahren!