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Im Einklang mit der Umwelt – Landwirte als Vorbild

Durch zahlreiche Veränderungen rückt das Thema Umweltbewusstsein immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Viele Menschen versuchen, in immer mehr Lebensbereichen ein ökologisch wertvolles und nachhaltiges Verhalten in ihrem Alltag umzusetzen. Landwirte haben in dieser Entwicklung eine besondere Rolle: Durch die im Charakter ihres Berufes verankerte Nähe zur Natur können sie zu soliden Vorbildern, ökologisch wertvollen Produzenten oder auch kompetenten Ratgebern und Ansprechpartnern zum Thema Umweltschutz werden.

Umweltbewusste Ernährung

Immer mehr Bürger und Verbraucher legen Wert auf eine einerseits gesunde, andererseits aber auch umweltbewusste Ernährung. Dieser Trend kann vor allem von Landwirten aufgegriffen und in ihren Arbeitsweisen umgesetzt werden.

 Ökologische Landwirtschaft

 Landwirte können den Menschen bei einer umweltbewussten Ernährung eine große Hilfe sein. Dies beginnt bei der Verwendung von ökologisch wertvollem Futter, setzt sich in einer artgerechten Haltung fort und endet nicht zuletzt beim Verzicht auf Pestizide, Gentechnik oder Ähnliches. Auch das Direktangebot von frischen Produkten an Kunden vor Ort ist ein Weg, die Umwelt zu schonen: Transportemissionen werden so gespart.

Das Stichwort lautet: Ökologische Landwirtschaft. Statt industriell zu arbeiten, setzten Landwirte hierbei darauf, jeden Schritt im Einklang mit der Umwelt umzusetzen. Umgangssprachlich auch Biobauern genannt, erzeugen Landwirte mit dieser Arbeitsmethode Vorteile für alle Seiten.

Die eingesetzten Betriebsmittel solcher Landwirte sind gewissen Bestimmungen unterworfen, was sowohl für die Erzeuger als auch für die Verbraucher eine gewisse Transparenz und Klarheit erzeugt. Anders als in einigen unübersichtlichen Supermarktangeboten ist jeder Schritt der Produktion und auch die Herkunft für den Verbraucher gut nachzuvollziehen.

Geldwerte Vorteile

Einerseits schonen Biobauern die Umwelt und Natur. Zum Zweiten können durch umweltbewusste Arbeitsweisen neue Käuferschichten erschlossen werden. Nicht zuletzt besteht für den Landwirt die Möglichkeit, sich durch ökologisch wertvolle Produktionsmethoden auch ein Stück weit vom Großhandel unabhängig machen und eigene, neue Wege beschreiten.

Zudem wird der Trend auch von der EU aufgegriffen. So werden in den letzten Jahren immer mehr Subventionen des Agrarsektors auf eine umweltfreundliche Arbeitsweise abgestimmt. Hierzu gehören sowohl die Unterstützung des Tierschutzes, als auch die Förderung von Klimamaßnahmen und biologischen Anbaumethoden.

Das ökologisch wertvolle Büro

 Landwirtschaftliche Betriebe funktionieren wie andere Unternehmen auch. Verwaltungsarbeit spielt eine nicht unwesentliche Rolle und wird meist in einem eigens dafür eingerichteten Büro durchgeführt. Als Landwirt mit einem Bewusstsein einer gewissen Vorbildfunktion in Umweltschutzfragen macht es Sinn, auch das eigene Arbeitszimmer dementsprechend einzurichten und zu benutzen.

Einrichtung und Arbeitsgeräte

Dies beginnt bei der Auswahl des Inventars. Die Büromöbel können hierfür nach Gesichtspunkten einer umweltschonenden Herstellung ausgesucht werden. Über den Grad des ökologisch wertvollen Charakters eines Möbelstücks geben Umweltzeichen für emissionsarme Hölzer, oder bei einem Bürostuhl die Wertstoffkennzeichnung Auskunft.

Auch bei Bleistiften, Kugelschreibern, oder Klebestiften gibt es ökologisch sinnvolle Produkte. Zudem macht es in der alltäglichen Arbeit Sinn, umweltfreundliches Papier zu verwenden. Hierüber geben ebenfalls verschiedene Siegel und Zertifikate Auskunft.

Umweltbewusste Büroarbeit

In der heutigen Arbeitswelt wird Papier selten beschrieben, sondern eher bedruckt. Auch für diesen Arbeitsschritt gibt es verschiedene Methoden, das Ziel auf eine nachhaltige Weise zu erreichen. Neben vielen weiteren Optionen kann dies durch die Einsparung von übermäßiger Druckleistung durch eine umsichtige Strukturierung der benötigten Drucke umgesetzt werden. Zudem gibt es zunehmend Druckmethoden, die durch Klimaneutralität überzeugen.

Schlussendlich kann bei einem umweltorientierten Büro die Entsorgung ebenfalls eine Rolle spielen. Einerseits ist darauf zu achten, schon beim Kauf des Inventars und der Arbeitsmittel auf gute Recyclingmöglichkeiten zu setzen. Zudem kann die Entsorgung selbst auf ökologisch sinnvollen Wegen realisiert werden.

Natürlich gibt es eine ganze Reihe weiterer Optionen, die tägliche Büroarbeit auf dem eigenen Hof umweltfreundlich zu gestalten. Mit der Beachtung gewisser Grundlagen beim Materialkauf und der entsprechenden Verwendung sind diese Möglichkeiten im Alltag oft um einiges leichter umzusetzen, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

Umweltfreundliche Energiegewinnung und Beheizung

 Das Thema einer möglichst neutralen Energiegewinnung erfreut sich in gesellschaftlichen Diskursen einer wachsenden Relevanz. Landwirte haben hierbei durch verschiedene Optionen die Chance, als gutes Vorbild voranzugehen.

Gewinnung von Brennholz

 Etwas in die Jahre gekommen, aber auf dem Land nach wie vor gerne genutzt, ist die Option einer Beheizung durch Brennholz. Landwirte können diese Variante einerseits selbst einsetzen, andererseits aber auch in Form von Waldbesitz und entsprechender Bewirtschaftung als Erzeuger fungieren.

Das Heizen mit Holz gilt als besonders klimaneutral. Nur der Umfang des CO2, welches der zur Holzgewinnung genutzt Baum insgesamt absorbiert hat, wird auch bei der Verbrennung wieder freigesetzt. Zudem können durch den Kauf vor Ort die beim Transport vieler anderer Brennstoffe verursachten Emissionen eingespart werden.

Dabei ist es jedoch wichtig, neben dem passenden Brennofen und einer sinnvollen Ascheentsorgung das richtige Holz zu verwenden. Vor allem die luftgetrocknete Variante ist besonders umweltfreundlich. Für Landwirte mit Waldbesitz kann es also durchaus Sinn machen, zu einer umweltfreundlichen Gestaltung ihrer Produktpalette besonders auf diesen Typ zu setzen.

Solarenergie

 Große Höfe bieten einen Vorteil, der sich so selten finden lässt: Viel Platz. Hierdurch können besonders einfach große Solaranlagen errichtet werden, die vor allem zwei klimafreundliche Produkte produzieren:

  • Solarstrom
  • Solarwärme

 Einerseits besteht die Möglichkeit, beide Erzeugnisse zum Eigenbedarf zu nutzen. Umweltbewusste Landwirte nehmen so ebenfalls eine Vorbildfunktion wahr. Zudem besteht bei einer Überproduktion die zwar kompliziertere, aber denn nicht ganz unrealistische Option, Solarstrom oder Solarwärme wiederum in monetäre Mittel umzusetzen.

Ähnlich wie der ökologische Anbau können auch Käufer von Solaranlagen vielfältige Unterstützung erhalten. Förderungen gibt es sowohl für die Photovoltaikanlagen, als auch für die entsprechenden Möglichkeiten zur Speicherung. Gerade für landwirtschaftliche Betriebe mit langer Tradition, die seit Generationen bestehen und von den Kindern und Kindeskindern weiter geführt werden sollen, kann sich eine solche Investition in der Zukunft massiv auszahlen.

Marketing für Umweltbewusstsein

Gerade in den ländlichen Gebieten haben landwirtschaftliche Betriebe eine besondere Nähe zur Bevölkerung. So bestehen vielfältige Möglichkeiten, auf Umweltschutz aufmerksam zu machen und das eigene Umweltbewusstsein zu einer Art Corporate Identity zu entwickeln.

Aktionen zum Kennenlernen

Einerseits kann durch Aktionen und Events eine Verbindung zur umliegenden Bevölkerung hergestellt werden. Im Rahmen solcher Zusammentreffen gibt es vielseitige Gelegenheiten, die besonders umweltfreundliche eigene Arbeitsweise detailliert zu erklären und transparent zu machen.

 

 

Ein gutes Allgemeinbeispiel für eine solche Schaffung von Nähe boten kürzlich junge Bauern im Rahmen der Aktion „Open Bauernhof“. Gerade solche Events erzeugen ein besonders hohes Vertrauen zwischen Käufern und regionalen Erzeugern.

Direktverkauf vor Ort

Neben diesen Sonderveranstaltungen können Landwirte eine direkte Nähe alternativ durch das Verkaufskonzept herstellen. Nicht umsonst verzeichnete die Methode der Direktvermarktung im letzten Jahrzehnt einen Zuwachs. Ein eigener Hofladen, wie auch ein Verkaufsstand auf einem regionalen Wochenmarkt oder sogar ein Stand an einer Straße stellen eine unvergleichliche Kundenbindung her.

Vor allem in diesen regelmäßigen Kontakten lässt sich eine umweltbewusste Produktion besonders gut transportieren. Natürlich sind die Produkte im Direktkauf vom Erzeuger für die Konsumenten in vielen Fällen preisintensiver. Gerade für besonders umwelt- und naturbewusste Zielgruppen bietet eine umfassend und transparent präsentierte besonders ökologische Landwirtschaft aber trotzdem unschlagbare Kaufargumente.

Auswirkungen einer umweltbewussten CI

So kann der Landwirt gleich zwei Vorteile verbuchen. Einerseits besteht durch den direkten Verkauf und die Vermeidung von anderen Mitverdienern die Möglichkeit, ein wirtschaftlich außerordentlich lohnenswertes Geschäftsmodell aufzubauen. Andererseits bekommt der Betrieb durch die Schaffung eines dezidiert umweltfreundlichen Images einen eigenen, individuellen und guten Ruf in der Region, der den Hof wiederum für neue Kunden attraktiv werden lässt.

Schlussendlich besteht die Möglichkeit, darüber hinaus auf weitere ökologisch bewusste Produktionsweisen aufmerksam zu machen. So kann ein Landwirt zum Beispiel im direkten Gespräch mit den Konsumenten ein Bewusstsein für das Thema Photovoltaik oder eine andere ökologisch wertvolle Beheizungsmethode, möglicherweise sogar durch eigens erzeugtes Brennholz, schaffen.

Fazit

Ob für die landwirtschaftlichen Betriebe, die Umwelt oder den Verbraucher: Eine ökologisch betriebene Landwirtschaft hat für alle Seiten Vorteile. Dies beginnt beim Anbau und der Tierhaltung und setzt sich über die Beheizung durch Brennholz bis zu einer solarzentrierten Energiegewinnung fort.

Gerade Landwirte haben in der Bevölkerung ein besonders naturverbundenes Image, sie gelten aufgrund ihres Arbeitsfeldes quasi als Experten. Umso mehr Sinn macht es, diesem Image gerecht zu werden und umweltbewusst sowie zukunftsorientiert zu wirtschaften. Es wird sich mit Sicherheit auf mehreren Ebenen auszahlen.