Grüne sehen bei Drahtwurm „Gift am Teller“
Eine „Panikmache auf dem Rücken unserer Kartoffelbauern“ sieht der Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP), Christian Stockmar, im heutigen Vorstoß der niederösterreichischen Grünen: Deren Sprecherin, Helga Krismer, hatte angesichts der Notfallzulassung des Pflanzenschutzmittels „MOCAP 15G“ für den Kartoffelbau Alarm geschlagen und in Medienmitteilungen behauptet, es lande damit nicht nur „Gift auf unseren Tellern“, es würden auch Bienen getötet.
„Das mit der Notfallverordnung zugelassene Pflanzenschutzmittel beziehungsweise dessen Wirkstoff werden als Granulat ausgebracht und daher nicht auf die Pflanze aufgetragen. Zudem ist die Kartoffel einerseits keine bienenfreundliche Kultur und es sind andererseits praktikable Sicherheitsauflagen zum Schutz von Bienen, Vögeln und Menschen vorgesehen“, so Stockmar in einer Aussendung. Er fordert eine sachliche Diskussion ein. Das Pflanzenschutzmittel sei dringend notwendig, um die Kartoffeln vor dem Befall des Drahtwurms zu schützen, denn zerfressene Erdäpfel seien nicht mehr verwertbar. „Ohne ausreichende Bekämpfungsmöglichkeit wandern deshalb jährlich bis zu 30.000 t Kartoffeln in den Müll. Mit dieser Menge könnte man 616.000 Österreicher ein Jahr lang mit diesen Knollenfrüchten versorgen“, so Stockmar.
„MOCAP 15G“ wurde am 15. März 2018 vom Bundesamt für Ernährungssicherheit für den Einsatz gegen Drahtwurm in Erdäpfeln unter Vorschreibung strengster behördlicher Auflagen befristet zugelassen. Das Mittel darf nur in bestimmten Bundesländern – und auch hier nur bei Einhaltung umfangreicher Kriterien und Meldefristen – angewendet werden, wenn die Gefahr des Auftretens von Drahtwurm besteht.