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Heimische Pelletsproduktion stieg um 12 Prozent

Die heimische Pelletwirtschaft verzeichnete im vergangenen Jahr wieder eine positive Entwicklung, nachdem in den letzten Jahren der niedrige Ölpreis den Umstieg von Heizöl auf Pellets stark gebremst hatte. „Die Flaute, die der Verfall der fossilen Energiepreise in unserer Branche ausgelöst hat, ist vorüber“, betonte Christian Rakos, der Geschäftsführer von proPellets Austria. So konnten 2017 die 42 Pelletierwerke in ganz Österreich ihre Produktion um insgesamt 12% steigern. Mit 1,2 Mio. t Pellets wird voraussichtlich ein neuer Produktionsrekord erzielt. Auch bei der Nutzung wird ein Anstieg um 9% auf rund 1 Mio. t erwartet. Der Absatz von Pelletkesseln wird 2017 wieder über 5.000 Stück liegen und weist damit ein Wachstum von rund 17% gegenüber dem Vorjahr auf.

Österreich war laut Rakos das erste Land, in dem Pellets breit als Brennstoff für Heizkessel eingesetzt wurden und ist weltweit zweitgrößter Produzent von zertifizierten Premium-Pellets, sogenannten ENplus A1-Pellets. Auch die Produktion von ENplus-Pellets dürfte 2017 über 1 Mio. t liegen. Heimische Hersteller von Kesseln exportierten über 70% ihrer Produktion in alle Welt.

Im kürzlich veröffentlichten statistischen Handbuch des Europäischen Biomasseverbands AEBIOM erscheinen die aktuellsten Daten zur Entwicklung der weltweiten Pelletproduktion. Diese ist demnach im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 10% gewachsen und liegt damit bei insgesamt 36 Mio. t. Mit 40% der Weltproduktion liegt Europa nach wie vor an der Spitze, gefolgt von Nordamerika mit 27% der Erzeugung und China mit 20% der weltweiten Produktion. Die größte Dynamik weist derzeit das Wachstum der Pelleterzeugung in China auf.

Die meisten Pellets werden demnach in Europa genutzt – insgesamt 22 Mio. t. An zweiter Stelle findet sich bereits Asien mit rund 11 Mio. t, gefolgt von den USA mit 3 Mio. t Verbrauch. Zwei Drittel der weltweit genutzten Pelletmenge wird für die Produktion von Wärme zur Beheizung von Gebäuden, aber auch für industrielle Prozesse verwendet. Vor allem in China wird fast die gesamte Produktion in der Industrie eingesetzt, um Kohle zu ersetzen. Ein Drittel der weltweit genutzten Pellets wird in Kraftwerken und Heizkraftwerken für die Erzeugung von Strom und Wärme verwendet. Eine markante Entwicklung, die der statistische Bericht von AEBIOM aufzeigt, ist die rasch wachsende Nutzung von Pellets in Mittel- und Osteuropa. In Polen, aber auch am Balkan und in Griechenland, kommt es derzeit zu einem regelrechten Boom bei der Verbreitung von Pellet-Kaminöfen und -Zentralheizungen.

ProPellets Austria zufolge liefern die verschiedenen Formen von Bioenergie derzeit insgesamt 61% der erneuerbaren Energie, die in Europa genutzt wird. „Der Anteil von Bioenergie bei der Versorgung mit erneuerbarer Wärme liegt sogar bei 89%. Die in Europa genutzte Bioenergie stammt zu 95% aus Europa und wird regional verwertet. Lediglich 5% der genutzten biogenen Energieträger werden in die EU importiert“, erklärte Rakos, der auch „sehr positiv“ von der Absicht der neuen Bundesregierung angetan ist, die Nutzung heimischer erneuerbarer Energie bei der Wärmeversorgung engagiert weiterzubringen. „Über 60% der Wärmeversorgung in Österreich beruht noch auf fossilen Energieträgern“, stellte Rakos fest