Generationswechsel bei Fendt
Bei einem Pressecamp auf einem Acker in den unendlichen Agrarweiten Brandenburgs stellte Fendt seine Traktor-Neuheiten für die Agritechnica 2025 vor. STEFAN NIMMERVOLL war dabei.
Von recht klein bis ganz groß: Bei gleich fünf Baureihen hatte die Allgäuer Edel-Traktorschmiede News ins Umfeld von Berlin mitgebracht. Sie reichen von Sortimentsabrundungen bis hin zu kompletten Neukonzeptionen. Wie auf jedem gut geführten Bauernhof kommt es dabei auch zu geordneten Generationswechseln. So spricht man bei der, für österreichische Verhältnisse besonders relevanten, Serie 300 Vario, von der Gen5. Für sie hat man die Motorleistung beim neuen 310 Vario auf 103 PS reduziert. Kommt der Leistungsboost „Dynamic Performance“ (DP), der nun bei allen 300-ern zehn Extra-Pferde einspannt, zum Einsatz, sind es 113 PS. Der AGCO-Power-Motor und das Getriebe bleiben gleich. Allerdings ist 9,5 Tonnen Gesamtgewicht und vier Tonnen Nutzlast noch mehr Zuladung möglich, was das Einsatzgebiet dank schwerer Anbaugeräte erweitert. Neu bei den 300 Varios ist auch ein Anhänger-Bremsassistent, der mit einer Streckung des Zuges gefährliche Situationen vermeidet.
Die nach oben hin nächste Serie mit Neuerungen ist die 500 Vario mit vier Modellen von 134 bis 164 PS und den obligatorischen zehn Extra-DP-Pferdestärken. Der 512 Vario wurde gestrichten und durch den 515 Vario ersetzt. Erstmals ist in dieser Leistungsklasse der Antrieb VarioDrive verbaut. Damit entfällt das Umschalten zwischen Fahrstufen, der Allrad funktioniert verspannungsfrei und es ist ein sogenannter „Pull in-Effekt“ verfügbar. Das innere Vorderrad zieht den Schlepper dabei aktiv in die Kurve, es gibt kein Grasrupfen im Grünland mehr. Motorisch hat man den Vierzylinder von Deutz auf AGCO Power umgerüstet. Wie bei Fendt üblich erreicht dieser sein Leistungsmaximum schon bei geringer Drehzahl, was Treibstoff spart und die Maschine erstaunlich leise schnurren lässt. Beim zulässigen Gesamtgewicht hat man um mehr als eine Tonne auf 11,75 Tonnen zugelegt. Damit sind Nutzer künftig öfters auch tatsächlich im legalen Bereich unterwegs.
Ein Zwischenschritt mit Generation 7.1 wurde beim 700 Vario vorgestellt. Vier Modelle bekommen dabei mehr Leistung und der Fendt 724 Vario Gen7.1 eine Zulassung auf 60 km/h. Mit ihm will man im Transport noch effizienter werden. Komplett neu ist dafür die Baureihe 800 Vario der fünften Generation, von 260 bis 343 PS, plus 23 PS DP-Boost. Erstmalig sind dabei Technologien wie das erwähnte VarioDrive und das Niedrigdrehzahlkonzept Fendt iD mit dabei. Beeindruckend auch die Nutzlast mit 7,6 Tonnen dank des zulässigen Gesamtgewichtes von 17,5 Tonnen. Umfangreich überarbeitet wurde das Lichtkonzept bei der vom 1000 Vario übernommenen Kabine.
Auch bei diesen, den größten Radtraktoren aus Marktoberdorf, gibt es Neues zu vermelden: Ihnen lässt man bis zu 550 PS (plus bis zu 30 PS Dynamic Performance) angedeihen. Wird diese Power gerade nicht gebracht, kann der Fahrer am Terminal seinen Traktor am Terminal quasi auf das „kleinere“ Modell „downsizen“. Fährt das Topmodell 1052 Vario zum Beispiel vor einer Quaderballenpresse oder einer 8 Meter-Kreiselegge, kann die Leistung reduziert werden, um Kraftstoff zu sparen und die Anbaugeräte zu schonen. Nach oben hin gelingt eine Leistungsausweitung übrigens weiterhin auf offiziellem Wege nicht.
fendt.com