Freihandel: EU beginnt Verhandlungen mit Australien
Die EU und Australien haben die Verhandlungen über ein Handelsabkommen offiziell aufgenommen. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström traf dazu mit dem australischen Premierminister Malcolm Turnbull und Handelsminister Steven Ciobo in Canberra zusammen. „In diesen schwierigen Zeiten ist es ermutigend zu sehen, dass Australien sich genauso wie wir zu einer konstruktiven Handelspolitik bekennt und zu dem Gedanken, dass von einem guten Handelsabkommen beide Seiten profitieren“, erklärte Malmström. Ziel sei es, Hemmnisse für den Waren- und Dienstleistungsverkehr zu beseitigen, neue Chancen für große und kleine Unternehmen zu schaffen und ambitionierte Regeln aufzustellen, die im Einklang mit anderen Handelsabkommen der EU stehen, um somit zur Gestaltung des Welthandels beizutragen. Die erste offizielle Gesprächsrunde soll von 2. bis 6. Juli in Brüssel stattfinden.
Laut Kommission ist die EU bereits jetzt der zweitwichtigste Handelspartner Australiens. Der bilaterale Warenhandel zwischen der EU und Australien sei in den letzten Jahren stetig gestiegen und habe sich im vergangenen Jahr auf fast 48 Mrd. Euro belaufen. Der Großteil der EU-Exporte nach Australien entfalle auf Fahrzeuge, Maschinen und Geräte, Chemikalien, Lebensmittel und Dienstleistungen. Der bilaterale Handel mit Dienstleistungen belaufe sich auf rund 28 Mrd. Euro. Die EU-Kommission geht davon aus, dass das Abkommen den Warenhandel zwischen den beiden Partnern um mehr als ein Drittel steigern kann.
Zum Schutz des sensiblen Agrarsektors sieht das von Mitgliedstaaten für die EU-Kommission erteilte Verhandlungsmandat allerdings keine vollständige Liberalisierung des Handels vor. Auch Investitionsfragen sind in dem Mandat nicht enthalten.
Malmström wird im Anschluss an Australien nach Neuseeland weiterreisen, um am Donnerstag in Wellington Handelsgespräche zwischen der EU und Neuseeland aufzunehmen.