Feldfrüchte und Obst bei Dieben begehrt
Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich sehen sich zunehmend mit dem Diebstahl
von Feldfrüchten, Obst und mit Umweltverschmutzung durch weggeworfenen Müll konfrontiert. Zwei betroffene Familien aus dem Zentralraum haben sich an den OÖ-Bauernbund gewandt, um auf die Missstände aufmerksam zu machen.
Familie Jandl aus St. Florian bei Linz vermarktet Erdäpfel ab Hof. Seit Jahren kämpfen sie gegen den Diebstahl von Erdäpfeln. Besonders ihre Felder in der Nähe der Bundesstraßen werden von den Dieben heimgesucht.
„In den letzten Wochen kam es wieder vermehrt zum Diebstahl von Erdäpfeln. Aber auch Früchte aus
dem Obstgarten werden direkt vom Baum gepflückt. Spricht man die Passanten an und weist sie darauf
hin, dass das Obst kein Allgemeingut ist, stößt man auf Unverständnis und bekommt Antworten wie
„Es ist ja nichts eingezäunt“… Im Grunde genommen ist man machtlos, man kann nicht Tag und Nacht
seine Erdäpfel und Obst bewachen. Es fehlt immer mehr der Respekt vor dem Eigentum des anderen“,
so Fam. Jandl.
Auch die Jandls Nachbarn sind Betroffene. Auf dem Feld direkt neben dem Bauernhof von Familie Trauner aus St. Florian wachsen Kürbisse. „Leider werden auch von unserem Feld Kürbisse besonders im Zuge nächtlicher Diebestouren gestohlen. Wir haben auch Mais angebaut. Die Maiskolben werden einfach abgerissen. Ebenso wie unsere Nachbarn kultivieren wir auch Erdäpfel – diese werden ausgegraben und gestohlen“, zeigt sich Familie Trauner verärgert.
Ein weiteres Problem stellen unangeleinte Hunde in den Feldern dar. Dies führt nicht nur zu Schäden an den Kulturen, sondern auch zu Verunreinigungen durch Hundekot. „Wiesen und Felder sind keine Hundefreilaufzonen, dafür gibt es eigene Bereiche“, betonen die betroffenen Bauern.
Darüber hinaus ist das illegale Littering ein wachsendes Problem. Auf unseren Grundstücken
entlang der B1 beim Pichlinger See sammelt sich extrem viel Müll an, der von vorbeifahrenden Autos
achtlos aus dem Fenster geworfen wird. „Bevor wir die Felder bewirtschaften können, müssen wir zunächst den Müll einsammeln, was zu einem erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand führt, so Jandl und
Trauner und ergänzen: „Die Stunden die wir für das Mülleinsammeln aufbringen, zahlt uns niemand.
Uns reicht es langsam wirklich. Wir können nicht verstehen, warum ein Teil der Bevölkerung so etwas
macht.“
Der OÖ Bauernbund ruft die Bevölkerung dazu auf, mehr Respekt vor landwirtschaftlichen Flächen zu
zeigen und die Eigentumsrechte zu achten. Er appelliert an die Hundebesitzer, ihre Tiere anzuleinen
und die dafür vorgesehenen Bereiche, wie etwa Hundefreilaufzonen, zu nutzen. Zudem wird die Bitte an alle Autofahrer gerichtet, ihren Müll nicht in der Natur zu hinterlassen.