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Essiggurkerl-Herkunft oft im Trüben

 

Bei einem Store-Check in Wien wurden insgesamt 92 verschiedene Gurkenprodukte auf ihre Rohstoffherkunft geprüft – 83 aus konventioneller, neun aus biologischer Produktion. Die Erhebung hat gezeigt, dass nur bei rund 26% der Produkte die Essiggurkerl aus Österreich stammten. Bei rund 65% der überprüften Gläser fehlte die Angabe zur Gurkenherkunft komplett.

Neben der Herkunft wurden die 92 Gläser auch bezüglich des Abfülllandes evaluiert. Dabei machten die Hersteller in 51 Fällen keine Angaben, 32 Mal wurde das Produktionsland Österreich angegeben, sieben Mal Deutschland und zwei Mal die Türkei. Manfred Kohlführst, Obmann des ÖBOG, weist dabei auf einige „Unschärfen“ in der Kennzeichnung hin: „Obwohl es auf einigen Gläsern keine Hinweise auf die Herkunft der Gurkerl gab oder die Herkunftsangabe nur schlecht sichtbar war, wurden am Etikett häufig eine Flagge oder andere Symbole verwendet, die auf den ersten Blick eine heimische Herkunft der Gurkerl vermuten lassen. Das erweckt bei den Konsumentinnen und Konsumenten einen falschen Eindruck, was die aktuelle Gesetzgebung leider auch so durchlässt.“

„Eine nachvollziehbare Kennzeichnung der Gemüseherkunft wäre vor allem für die Bäuerinnen und -bauern wichtig, die aufgrund der höheren Qualitäts- und Sozialstandards im internationalen Wettbewerb massiv unter Druck stehen. Die höheren Qualitätsstandards etwa betreffen den Pflanzen- und Umweltschutz“, betont LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.

„Traditionell ist die Essiggurkenproduktion ein wichtiger Betriebszweig der heimischen Landwirtschaft, vor allem im Eferdinger Becken. Dort sind das Klima und die Bodenbeschaffenheit ideal für den Gurkenanbau. Neun von zehn heimischen Essiggurken werden dort geerntet. Das macht Oberösterreich zum Hauptproduktionsland. Insgesamt werden in Österreich rund 8.200 Tonnen Einlegegurken pro Jahr geerntet“, berichtet ÖBOG-Obmann Kohlfürst.