Foto: Thomas Böhm

Erstes Jahrzehnt Nordtiroler Weinbauverband

 

Die lang in Vergessenheit geratene Tiroler Weinbautradition wurde vor zehn Jahren mit der Gründung des Nordtiroler Weinbauverbandes wiederbelebt. Einige Pioniere in diesem Bereich haben sich zusammengeschlossen, um sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam die Weiterbildung voranzutreiben.

Vor der „kleinen Eiszeit“ im 16. Jahrhundert war in Nordtirol der Weinbau verbreitet. Die Kultivierung von Weinstöcken hat in Tirol durchaus Tradition. Vor zehn Jahren haben sich einige engagierte Pioniere im Nordtiroler Weinbauverband zusammengeschlossen und diese Tradition wieder aufleben lassen.

Beginnend mit neun Mitgliedsbetrieben, hat sich der Tiroler Weinbauverband kontinuierlich weiterentwickelt. Vor allem durch die Organisation von diversen Weiterbildungsveranstaltungen konnten die Vielfalt und die Qualität der Tiroler Tropfen weiter ausgebaut werden, wie Obmann Peter Zoller schildert: „Anfangs wurden wir schon von einigen belächelt. Mittlerweile haben wir auf unseren Betrieben das Know-how und die Infrastruktur, um auch im – verglichen mit anderen Weinregionen – Kleinen große Weine zu produzieren. Wir konnten auch schon einige Auszeichnungen nach Tirol holen, was uns natürlich besonders stolz macht und zugleich wieder neue Motivation gibt.“

Während der Weinbau in anderen Regionen einen größeren Anteil aller landwirtschaftlichen Betriebe ausmacht, ist er in Tirol nach wie vor eine Nische. Diese wird aber mehr und mehr genutzt: „Mittlerweile haben wir in 29 Gemeinden Weinbaubetriebe. Viele junge Interessierte mit den entsprechenden Voraussetzungen sind beim Nordtiroler Weinbauverband gut aufgehoben, wenn es um fachliche Fragen geht. Auch wir als Kammer unterstützen mit unserer Beratung und es freut mich zu sehen, dass der Weinbau in Tirol immer mehr Fuß fasst und damit die Vielfalt unserer Landwirtschaft bereichert wird“, gratulierte Kammerdirektor Ferdinand Grüner zum Verbandsjubiläum.

Derzeit zählt der Verband 75 Mitglieder, die etwa 20 Hektar mit 35.000 Rebstöcken bewirtschaften. Die Sortenvielfalt reicht von Chardonnay, Müller-Thurgau, Sauvignon blanc, Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Muskateller, Solaris, Kerner, Muscaris bis zu den Rotweinen aus Pinot Noir, Zweigelt, Rösler, Regent, Cabernet Jura, Cabernet Cortis, Baco Noi