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„Erdreich“ Bodenschutzpreis an Verein Boden.Leben

Blühende Felder im Spätherbst? Solche Felder bieten für viele Lebewesen einen begehrten Lebensraum und eine wichtige Nahrungsquelle. Vielfältige Begrünungen sind daher wichtige Bestandteile vom biodiversen Ackerbausystem. Pflanzendiversität an der Oberfläche bedeutet gleichermaßen Diversität im Boden und fördert damit die Vielfalt an Bodenorganismen. Dieses Zusammenspiel von Pflanze und Boden bildet die Grundlage zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit und trägt dazu bei, die CO2-Bindung zu verbessern und Nährstoffkreisläufe zu schließen.

Zur Bedeutung der Biodiversität im Boden verweist Lorenz Mayr, Vizepräsident der LK-NÖ und Obmann des Vereins Boden.Leben, auf das Projekt „Boden.Biodiversität“, in dem sich der Verein Boden.Leben mit der LK-NÖ und dem Verein Landimpulse, der BOKU, dem AIT und dem Josephinum Research zusammengeschlossen haben. Die Projektarbeit kann auf der Homepage www.boden-biodiv.at laufend mitverfolgt werden.

In der Landwirtschaft steigt das Bewusstsein, dass Begrünungen einen vielfältigen Nutzen haben. Vor allem sind jene Flächen mehr geworden, die über den Winter stehen bleiben. Dadurch wird erreicht, dass die Begrünungspflanzen länger wachsen und über den Winter den Boden bedecken, selbst wenn sie schon abgefroren sind. Die letzten Jahre haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Bodenbedeckung die Windverfrachtung von Erde und Schnee deutlich reduziert, wenn nicht sogar verhindert.

Nach den Erfahrungen des letzten Frühjahrs, das zwar anfangs sehr trocken war, aber später viele Niederschläge brachte, wird es immer wichtiger, dass die Böden in der Lage sein müssen, hohe Regenmengen rasch aufzunehmen und für nachfolgende Trockenperioden speichern zu können. Begrünungen in Kombination mit reduzierter Bodenbearbeitung bis hin zum völligen Verzicht auf eine Saatbettbereitung sind dafür unverzichtbarere Bausteine.

Mit dem „Erdreich“-Bodenschutzpreis würdigt das Klimaschutzministerium Vorzeigeprojekte, die sich besonders für Bodenschutz einsetzen. Zahlreiche Best-Practice-Beispiele wurden zum Erdreich-Preis eingereicht und zeigen, dass Bodenschutz vielfältig gelebt wird. 15 Projekte wurden im Zuge der Veranstaltung vor den Vorhang geholt. Von den 49 eingereichten Projekten wurden die Herausragendsten von einer Jury ausgezeichnet.

Der Verein Boden.Leben wurde für seine Vereinsarbeit ausgezeichnet. Der Verein ist ein Praktikernetzwerk mit rund 600 Mitgliedern, die sich mit dem Thema Bodenfruchtbarkeit beschäftigen. Das Angebot reicht von Beratungen über Feldtage, Workshops und Webinare bis hin zu Fachtagungen und praxisorientierter Forschungsarbeit.