Foto: Nimmervoll

Der Wiederkehrer als Allrounder

Bei einer Präsentation in Franken zeigte Claas seine neuesten Zugmaschinen-Errungenschaften. Darunter auch ein überraschendes Comeback. STEFAN NIMMERVOLL war dabei.

Knackig kalt war es auf einem Milchhof in der Nähe von Würzburg, als der deutsche Landtechnik-Riese Claas das Agritechnica-Jahr mit einigen Neuerungen im Bereich der Traktoren eröffnete. Diese haben aufgrund ihrer Eigenschaften und PS-Einstufungen auch eine besondere Relevanz für den österreichischen Markt. Mit dabei hatte die Mannschaft in lindgrün etwa eine große Wiederkehr: Der Axos 3, vor gut zehn Jahren aus der Range genommen, kommt zurück. Seine Ahnen sind der Axos 300 und, noch davor, der Celtis 300. „Wir wollten ein Angebot zwischen dem Axos 200 und dem Arion 400 haben“, begründete man bei der Vorstellung den Schritt, gemeinsam mit dem italienischen Partner Agritalia einen Kompakttraktor mit starken Achsen, größeren Rädern, aber auch mehr Hydraulikleistung zu entwickeln. Damit hebt man sich vom 200-er (die Nullen fallen in der neuen Namensgebung weg) ab, die Ausstattung ist aber simpler gehalten als beim Arion 400. Gebaut werden die vier Modelle Axos 3.95, 3.105, 3.110 und 3.120 im Bereich von 92 und 120 PS. Neu designt wurde eine Kabine, deren Türen sich nach vorne öffnen und komplett durchschwenken lassen. Damit soll die Maschine auch in beengten Verhältnissen, wie zum Beispiel am Futtertisch, einsetzbar sein, ohne dass die „Flügel“ stören oder zu Bruch gehen. Bei 30 Zoll-Hinterrädern bleibt der Traktor auch unter 2,50 Meter und schlüpft so durch niedrige Stall- oder Scheuneneinfahrten. Angetrieben wird der Axos 3 von einem 4-Zylinder-Motor von Fiat Power Train (FPT). Beim Getriebe können Kunden von ganz simpel mit 12 Gängen in zwei mechanischen Gruppen und einem Reversierer bis hin zu 24 und 36 Vorwärtsgängen wählen. Das Unternehmen glaubt, damit eine vielfältiges Arbeitswerkzeug zur Verfügung zu stellen.

Außerdem zeigten die Claasianer den neuen Arion 570 CMATIC. Er ist nunmehr der stärkste Vierzylinder in der Flotte und wird in Le Mans in Frankreich gebaut. Außen ist wenig Veränderung zu seinen Brüdern zu erkennen. Allerdings sorgen 180 PS für ordentlich Vortrieb. Von den Abmessungen bleibt der Traktor aber leicht und wendig. Als Einsatzbereich gibt man die Bodenbearbeitung, die Aussaat, Pflegemaßnahmen, Hofarbeiten mit und ohne Frontlader und Transportarbeiten an.  CMATIC bedeutet übersetzt, dass der Traktor über ein stufenloses Getriebe verfügt. Verstärkt wurde die Vorderachse, um den höheren Anforderungen gerecht zu werden. Optional ist auch die stylische Night Edition verfügbar.

Ebenfalls vorgefahren wurde in Franken der neue Nexos, der bereits im Herbst auf der EIMA in Bologna vorgestellt worden war. Dem Wein- und Obstbautraktor wurde als 200 COMFORT eine Komfortoffensive mit neuer, geräumiger Kabine zuteil. Zudem wird Dynamic Steering für reduzierte Lenkradumdrehungen eingeführt. Ab 1,70 Meter Reihenbreite können auch Mittelachsanbaugeräte genutzt werden. „Damit ist die Kombination von noch mehr Arbeitsgängen möglich“, unterstrich das Konzernpersonal. Als Drüberstreuer wurde noch ein kleines Geheimnis gelüftet: Bei Claas arbeitet man für die Weinbautraktoren auch an einer Stufenlos-Variante. Wann diese kommen wird, ist aber noch offen.

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