Burgenlands Rübenbauern fühlen sich benachteiligt
Die Trockenheit und das Auftreten des Rübenrüsselkäfers haben den Rübenbauern im Vorjahr stark zugesetzt und zu massiven Ertragsausfällen geführt. In Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark, aber auch in den angrenzenden Staaten wie Ungarn, Tschechien und der Slowakei wurden Notfallzulassungen von Saatgutbeizungen genehmigt. Im Burgenland wurden diese nicht erteilt. Den burgenländischen Rübenbauern würden dadurch enorme Wettbewerbsnachteile gegenüber ihren Berufskollegen in den anderen Bundesländern und den Nachbarstaaten erwachsen. Der Zuckerrübenanbau, der im Burgenland eine lange Tradition habe, drohe nun zu seinem Ende zu kommen. Die Anbaufläche ist heuer um mehr als die Hälfte kleiner als noch vor wenigen Jahren.
„Unsere burgenländischen Rübenbauern sind mit anderen Bundesländern und den Nachbarstaaten nicht mehr konkurrenzfähig. Für kleine bäuerliche Betriebe bedeutet diese Ungleichbehandlung, dass sie den Zuckerrübenbau wahrscheinlich ganz einstellen müssen“, zeigt der Präsident des burgenländischen Rübenbauernbundes, Markus Fröch, auf. Eine Zuckerfabrik sei von der Schließung bedroht. Zudem würden auch Sammelplätze geschlossen, wodurch für alle Rübenbauern zusätzlich infrastrukturelle und logistische Probleme ins Haus stehen würden.“
„Die Politik, die sich gegen die Notfallzulassungen stark macht, trägt auch die Verantwortung dafür, dass die Selbstversorgung durch heimischen Zucker gefährdet ist“, so Fröch. Es würden bereits Produzenten in Übersee warten, die auf neu gerodeten Urwaldflächen Rohrzucker anbauen wollen. „Unsere Rübenbauern setzen auf eine vielfältige Landwirtschaft und auf Regionalität. Dazu bedarf es Rahmenbedingungen durch die Landesregierung, welche sie gegenüber Zuckerproduzenten in anderen Ländern nicht benachteiligt und der Regionalität wieder Auftrieb gibt.“