Bundesforste steigern erneuerbaren Strom
2017 war im Bereich Energieerzeugung ein gutes Jahr für die Österreichischen Bundesforste (ÖBf). Neben den bestehenden Kleinwasserkraftwerken und dem Waldbiomasse-Kraftwerk Wien-Simmering konnte mit dem Windpark Pretul ein neues Werk in Betrieb genommen werden. „Die Produktion von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen ist sehr gut gelaufen. Damit leisten wir auch unseren Beitrag zur Energiewende“, zieht Georg Schöppl, der Vorstand für Finanzen, Immobilien und Erneuerbare Energie, über das letzte Energiejahr Bilanz.
Durch die Inbetriebnahme des Windparks Pretul konnte die Produktion deutlich gesteigert werden. Mit einer Jahresleistung von rund 338 Mio. Kilowattstunden (kWh) wurde ein neuer Höchstwert erzielt, das entspricht einem Plus von 43% gegenüber dem Vorjahr. Für heuer ist die Inbetriebnahme zweier neuer Kleinwasserkraftwerke (KWK) in Salzburg geplant. „In den Geschäftsbereich Erneuerbare Energie ist in den vergangenen Jahren ein Großteil unserer Investitionen geflossen, insgesamt waren es bisher mehr als 92 Mio. Euro“, so Schöppl.
Anfang 2017 konnte der neue Windpark Pretul in der Steiermark mit insgesamt 14 Windenergieanlagen in Betrieb genommen werden. Er zählt zu einem der stärksten Windkraftstandorte Österreichs. „Die prognostizierte Jahresleistung von 84 Mio. kWh wurde deutlich übertroffen“, berichtet Schöppl. In Summe konnten 108 Mio. kWh Strom aus Windkraft produziert werden, damit liegen die ÖBf um 28% über Plan. Mit knapp 47 Mio. Euro ist der Windpark Pretul die bislang größte Investition in der Unternehmensgeschichte der Bundesforste. Die Errichtung des Windparks wurde von umfangreichen ökologischen Maßnahmen begleitet, zusätzlich wurde eine neue Mountainbike-Strecke eingerichtet, die im Frühjahr 2018 offiziell eröffnet wird.
Gestiegen ist 2017 auch die Strom- und Wärmeproduktion im Biomasse-Kraftwerk Wien-Simmering, das gemeinsam mit Wien Energie betrieben wird. „Der Betrieb ist sehr gut und technisch reibungslos gelaufen“, fasst Schöppl zusammen. Die technisch ausgereifte und hocheffiziente Anlage kam im abgelaufenen Betriebsjahr auf über 8.000 Betriebsstunden. In Summe wurden über 160 Mio. kWh Strom und knapp 130 Mio. kWh Fernwärme produziert, womit die Vorjahreswerte bei Strom um 5,3% und bei Wärme um 6,6% übertroffen wurden.
Gut gelaufen ist die Saison auch für die aktuell sechs in Betrieb befindlichen Kleinwasserkraftwerke der Bundesforste. „Zusätzlich zu den aufgrund der Schneeschmelze starken Monaten April und Mai hatten wir einen äußerst niederschlagsreichen Herbst zu verzeichnen, was sich positiv auf die Jahresproduktion ausgewirkt hat. Insgesamt konnten rund 65 Mio. kWh Strom aus Kleinwasserkraft erzeugt und damit gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 6,1% erreicht werden. Die zwei in Bau befindlichen Kleinwasserkraftwerke im Salzburger Pongau sollen noch im ersten Halbjahr 2018 in Betrieb gehen. Beide Kleinkraftwerke werden rund 3.000 weitere Haushalte mit regional erzeugtem Ökostrom versorgen“, so Schöppl.
„Dieser Geschäftsbereich hat sich sehr dynamisch entwickelt. In den letzten zehn Jahren hat sich die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen verdoppelt“, erläutert Schöppl. Insgesamt können heute rund 88.000 Haushalte aus ÖBf-Werken mit Strom und etwa 17.000 Haushalte mit Fernwärme aus erneuerbaren, nachwachsenden Rohstoffen versorgt werden. Jährlich werden damit knapp 300.000 t CO2-Emissionen eingespart. „Als in der Natur tätigem Unternehmen sind wir vom Klimawandel ganz besonders betroffen. Wir sind überzeugt davon, dass an der Energiewende kein Weg vorbeiführt und erneuerbare Energiequellen künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen werden. Dazu wollen wir einen nachhaltigen Beitrag leisten“, so der ÖBf-Vorstand