Foto: agrarfoto.at

Brucellose in Oberösterreich aufgetreten

Nach der positiven Testung eines Milchviehbetriebs vergangene Woche weitet sich der Brucelloseverdacht im Mühlviertel aus. Mittlerweile wurden vier Menschen mit Brucellose infiziert und mehrere Rinder gekeult.

Insgesamt wurden mittlerweile fünf Betriebe von insgesamt 1.327 milchliefernden Betrieben in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung nach Beprobung positiv getestet, so Oberösterreichs Landesveterinärdirektor Thomas Hain. Die restlichen 1.322 Höfe, darunter auch Direktvermarkter, wurden negativ getestet. Gefahr für Konsumenten bestehe nicht, betonen die zuständigen Behörden.

Zwei von vier betroffenen Personen aus dem direkten Umfeld der betroffenen Höfe sind erkrankt, die anderen beiden haben sich angesteckt, sind aber symptomfrei und wurden alle mit Antibiotika behandelt.

Entdeckt wurde die Brucellose am vergangenen Freitag zuerst in einem Milchviehbetrieb im Bezirk Rohrbach. Alle 102 Tiere des Hofes wurden notgeschlachtet. Sofort wurden alle milchliefernden Rinderbetriebe in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung überprüft, vier weitere Betriebe positiv getestet und diese hinsichtlich Milchanlieferung und Tierverkehr gesperrt.

Die Beprobung der gesamten Tierbestände der vier betroffenen Milchbauernhöfe wurde bereits abgeschlossen. Erst gegen Ende der Woche werden die Ergebnisse der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, AGES, erwartet. Zudem werden nun sämtliche Tierbewegungen dieser Stallbetriebe erhoben.

Brucellose, ein seltenes Bakterium, führt laut Veterinären bei Kühe zu Früh- oder gar Totgeburten. Eine Übertragung auf Menschen ist durch direkten Kontakt möglich, etwa auf Landwirte oder Tierärzte sowie indirekt über rohes Fleisch oder rohe Milch. Durch Pasteurisieren, also Erhitzen der Milch wird das Bakterium aber unschädlich gemacht.

Bei einer allfälligen Ansteckung von Menschen zeige sich ein fieberhafter Infekt, manchmal auch wiederkehrendes Fieber bis zu 40 Grad. In 90 Prozent der Fälle würden sich allerdings keine Symptome zeigen. Wird eine Übertragung festgestellt, helfen dagegen Antibiotika, so Landessanitätsdirektor Georg Palmisano gegenüber der Austria Presse Agentur.

In Oberösterreich ist Brucellose in den vergangene drei Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten. Wie das Bakterium eingeschleppt wurde, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Denkbar wäre eine Übertragung durch Tierimporte aus betroffenen Ländern. Der erste Betrieb mit positiver Testung hat aber laut APA schon seit Jahren keine Tiere mehr auf den Hof bekommen.