Bildungsherbst für NÖ-Biobetriebe startet
In einer Pressekonferenz im Bio-Lokal Supperiör in der Marktgasse in St. Pölten gleich in der Nähe des Wochenmarktes stellte der Verband der Biobauern Niederösterreichs und Wiens sein Herbstprogramm für die Förderung der Artenvielfalt vor.
Der erst vor kurzem zum Obmann gewählte Walter Klingenbrunner stellte, obwohl noch von den Aufräumarbeiten in Folge des Hochwassers beansprucht, das Programm persönlich vor. Der Bio-Landesverband kooperiert dabei mit der Bio-Forschung Austria und dem LFI-NÖ. Mit einer Reihe an praxisnahen Veranstaltungen wendet sich der Verband gezielt an Biobetriebe, um theoretisches und praktisches Wissen zu drängenden Themen der Bio-Landwirtschaft zu verbreiten.
Seit 2021 steht die Artenvielfalt im Bildungsbrennpunkt. Bei der Exkursion „Wiesensäume, Böschungen und extensive Wiesen – ein wertvoller Beitrag zur Biodiversität“ liegt der Schwerpunkt auf der insektenschonenden Mahd und auf den in diesen Habitaten vorkommenden Pflanzen und Insekten.
Das zweitägige Seminar „Vitiforst – wie integriere ich Gehölze in meinen Weingarten?“ wird der Einstieg in die Welt des Vitiforstes erläutert. Dabei handelt es sich um die gezielte Kombination von Tieren und Gehölzen mit den Weinreben.
Die Exkursion „Notbremse gegen das Artensterben – was kann die Landwirtschaft gegen den Biodiversitätsverlust unternehmen?“ beschäftigt sich speziell mit der Insekten- und Vogelwelt und den Veränderungen in der Population. Es werden sowohl die Ursachen dafür aufgezeigt, aber auch Maßnahmen aufgezeigt, die in der Landwirtschaft wichtig sind, um spezielle Insekten und Vögel zu unterstützen.
63% der 3600 NÖ-Mitgliedsbetriebe sind der Verbandseinladung gefolgt, und haben sich mit dem „Biodiversitätsrechner“ in die betriebliche Artenvielfalt vertieft. Der Rechner bewertet mit verschiedenen Maßnahmen die betrieblichen Leistungen mit einer Punktezahl. Damit wird sichtbar, was die Biobetriebe schon bisher Beeindruckendes schaffen. Ein Auszug daraus macht deutlich, was bereits erreicht ist:
670.000 Einzelbäume und Büsche, 3900 ha Hecken und Baumgruppen, 246 km abgestufter Waldrand, 147 km unbefestigte Wege und Raine, 8600 Stück Nisthilfen, 6700 ha Futterleguminosen, 341 Halter seltener Haustierrassen, 2400 ha seltene Kulturpflanzen, 10.600 ha schonendes Mähen.
Ausführlichere Informationen zu diesen Erhaltungs- und Unterstützungsleistungen für die Artenvielfalt sind auf https://www.bio-austria.at/biodiversitaet-2/ gespeichert.