Foto: Berglandmilch

Bauernbund: „Haben Schleuderaktion gestoppt“

Heftige Kritik hat die Milchpreis-Schleuderaktion eines Handelsunternehmens in den sozialen Medien ausgelöst. Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Georg Strasser, hab daraufhin die Handelskette kontaktiert und erreicht, dass die Aktion gestoppt wurde. Konkret haben die Marktleiter von zwei Spar-Filialen in Niederösterreich (Wiener Neustadt und Perchtoldsdorf) Haltbar-Milch der Marke Formil um 29 Cent pro Liter angeboten. Es dürfte sich dabei um Alleingänge der beiden Marktleiter und einzelne Abverkaufs-Aktionen gehandelt haben, die nicht mit der Spar-Zentrale in Salzburg abgesprochen waren. Normalerweise kostet ein Liter Formil-Milch bei Spar ungefähr einen Euro.

Strasser hatte jedenfalls sofort nach Bekanntwerden dieser Schleuderpreis-Aktion reagiert und die Salzburger Spar-Zentrale damit konfrontiert. Nach diesem Gespräch kam Bewegung in die Sache. Die Spar-Zentrale nahm offenbar Kontakt mit den zwei Marktleitern auf und berichtete dann, es habe sich bei dieser Aktion nur um einen Restbestand an H-Milch gehandelt, der Mitte dieser Woche das Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen werde. Daher habe man in den beiden Filialen die Milch zu einem „supergünstigen Preis“ abverkauft, um sie nicht wegschütten zu müssen. Die Aktion sei aber mittlerweile gestoppt worden. Man habe sich „für eine andere Lösung entschieden, die Milch aus dem Regal genommen und sie an eine soziale Einrichtung gespendet“, teilte die Unternehmenssprecherin von Spar mit.

„Wir begrüßen es, dass die Handelskette rasch reagiert hat. In Zukunft erwarte ich mir generell mehr Sensibilität vom Handel, auch wenn es um Waren geht, die knapp vor dem Ablaufdatum stehen“, stellt der Bauernbund-Präsident fest. Milch sei ein äußerst hochwertiges Produkt, das nicht verramscht werden dürfe. „Ohne eine entsprechende Wertschätzung für dieses wichtige Lebensmittel wird es auf Dauer auch keine angemessene Wertschöpfung für die heimischen Bäuerinnen und Bauern geben“, warnt Strasser.