„Bauern nicht am Schmetterlingsschwund schuld“
Wenn der grüne Landtagsabgeordnete Christoph Metzler auf den Rückgang der Schmetterlingspopulationen aufmerksam mache und dabei die Bauern als einer der Hauptverursacher an den Pranger gestellt würden, so sei das populistisch, kritisiert der Vorarlberger LK-Präsident Josef Moosbrugger. Ein Hauptgrund für diese Entwicklung sei nämlich der massive Bodenverbrauch (täglich 1,3 ha in Vorarlberg). „Auf dieses Faktum hat die Landwirtschaftskammer seit 2015 landesweit mit vielen Aktionen und Studien aufmerksam gemacht. So hat sich die Sensibilität in der Bevölkerung gegen die übermäßige Verbauung von Kulturland erhöht“, berichtet Moosbrugger.
Vorarlbergs Landwirtschaft arbeite sehr umweltbewusst. Die seit 2015 landesweit durchgeführten Bodenproben stellten den landwirtschaftlich genutzten Böden in Sachen Nährstoffgehalt und Humusanteil ein ausgezeichnetes Zeugnis aus. „Viele Bauern führen solche Tests immer wieder freiwillig durch, weil sie ihre Böden in optimalem Zustand erhalten wollen. 16% aller bewirtschafteten Flächen im Ländle entsprechen höchsten Naturschutzstandards, wie etwa Biotope. Damit liegt unser Bundesland an erster Stelle. Ohne bäuerliche Bewirtschaftung gingen diese ökologisch wertvollen Flächen durch Verbuschung rasch verloren“, unterstreicht der LK-Präsident.
Rund 95% der Vorarlberger Bauernhöfe würdem sich am EU-Umweltprogramm beteiligen. Gut 70% der gesamten landwirtschaftlich genutzten Flächen würden mit sehr hoher Biodiversität bewirtschaftet. Bei 1.300 ha Mais von großflächigen Monokulturen zu sprechen, sei schlicht falsch, so Moosbrugger klar. Der Rückgang der Schmetterlingspopulation sei ein ernstes Thema, das es anzupacken gelte und die Vorarlberger Landwirtschaft sei hier sicher kein Verhinderer, ganz im Gegenteil. „Viele Maßnahmen zum Schutz von Schmetterlingen, Bienen und anderer nützlicher Insekten werden von uns bereits gesetzt. Der Bodenverbrauch bleibt aber weiterhin eines der größten Probleme – auch bei diesem Thema“, so Moosbrugger.