Anteil Erneuerbarer in Österreich sinkt
Die Statistik Austria hat heute die neuesten Zahlen zur Entwicklung des Erneuerbaren Energieanteils in Österreich veröffentlicht. Seit dem Höchststand im Jahr 2014 ist dieser um mehr als einen halben Prozentpunkt auf 32,6% gesunken (das von der EU vorgegebene Ziel für 2020 liegt bei 34%). Ohne Holzkraftwerke würde dieser Wert um bis zu zwei weitere Prozentpunkte zurückgehen und so die Erreichung der Klima- und Energieziele praktisch unmöglich machen. Etwa zwei Drittel der Holzkraftwerksleistung drohen aufgrund einer fehlenden Übergangsregelung im Ökostromgesetz in Kürze aus dem Netz zu kippen. Erste Anlagen haben bereits geschlossen, weitere werden Anfang 2019 folgen. Nachdem die Bundesregierung eine Lösung für Holzkraftwerke vorgeschlagen hat, konnte der diesbezügliche Initiativantrag aufgrund der fehlenden Mehrheit noch nicht im Nationalrat beschlossen werden. „Die Entwicklung ist besorgniserregend. Der geringe Ausbau der Erneuerbaren in den vergangenen Jahren und der steigende fossile Energieverbrauch machen sich nun auch in der Statistik negativ bemerkbar. Jetzt sind vor allem auch die Oppositionsparteien gefordert, ihre Verantwortung für eine zukunftsfähige Energieversorgung und 6.400 Arbeitsplätze wahrzunehmen und einer Übergangslösung für Holzkraftwerke zuzustimmen“, so Franz Titschenbacher, der Präsident des Österreichischen Biomasseverbandes (ÖBMV).
„Im Zuge der Klimakonferenz wurde von vielen Seiten mehr Ambition für den Klimaschutz gefordert. Nun wird es Zeit, den Forderungen auch konkrete Taten folgen zu lassen. Der Rückbau von voll funktionierenden erneuerbaren Energieanlagen, die aufgrund ihrer technischen Voraussetzungen direkt Kohle- und Atomstrom ersetzen, kann nicht der erste Schritt in Richtung nachhaltige Energieversorgung sein. Kommt es Anfang des kommenden Jahres zu einer Lösung, kann der Schaden noch begrenzt werden“, mahnt Titschenbacher.