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AMA-Flächenauswertung: Zuckerrübe auf Rekordtief

Die erste Flächenauswertung der AMA-Mehrfachanträge zeigt deutliche Verschiebungen der heurigen Anbauverhältnisse in Österreich. Die Wintergerstenfläche wird aufgrund attraktiver Futtergerstenpreise kräftig ausgedehnt (+6.570 ha). Weichweizen verliert nach dem letztjährigen Vierzehnjahrestief weitere 800 ha. Obwohl die Aussaatbedingungen im Herbst gut waren, entschieden sich die Landwirte aufgrund der anhaltend niedrigen Weizenpreise gegen eine Ausdehnung dieser Kultur.

Roggen konnte sich von seinem Allzeittief im Vorjahr erholen und liegt mit einer kräftigen Ausdehnung (+6.232 ha) über dem Niveau der letzten drei Jahre. Die knappe Inlandsversorgung der Mühlen führte im Vorjahr zu Preissteigerungen für dieses Brotgetreide. Sommergerste setzte den Abwärtstrend der letzten Jahre mit großen Flächenreduktionen fort (-6.340 ha) und verzeichnet somit ein Rekordtief. Die diesjährige Fläche liegt um 54% unter der vor zehn Jahren. Triticale setzt den mehrjährigen Aufwärtstrend fort und legt um 1.332 ha zu. Hartweizen verzeichnet wie im Vorjahr eine Flächenrücknahme, womit nur mehr ein Teil der großen Zugewinne aus 2016 beibehalten werden. Körnermais kann seine großen Zugewinne aus dem Vorjahr mit einem kleinen Minus halten (-477 ha).

Sojabohnen können nach dem vorjährigen Flächenplus abermals kräftig zulegen (+2.608 ha). Attraktive Preise – unter anderem durch den geringen Selbstversorgungsgrad mit Soja in Österreich und der EU sowie die Reduktion der Zuckerrübenfläche – können als Gründe hierfür angeführt werden. Die Ölrapsfläche blieb auf demselben Niveau wie 2017, während die Sonnenblume einen Teil der Zugewinne aus dem Vorjahr abgeben muss (-855 ha).

Zuckerrüben werden aufgrund der bereits berichteten Schäden durch den Derbrüsselkäfer flächenmäßig um nahezu ein Viertel (-9.588 ha) reduziert und landen somit auf einem Rekordtief. Bei der Veröffentlichung der zweiten Flächenauswertung (nach der Nachreichfrist am 11. Juni 2018) wird das endgültige Resultat der Flächenverluste bekannt sein. Die Flächenrücknahmen fanden vor allem in Niederösterreich und in geringerem Ausmaß im Burgenland statt. Stärkeindustriekartoffeln verzeichnen einen leichten Zuwachs (+624 ha), während die anderen Kartoffelarten unverändert bleiben. Der Öl- und Speisekürbis kann seine Fläche nach der vorjährigen Halbierung im geringen Ausmaß erweitern (+493 ha). Ackerfutterflächen verzeichnen insgesamt eine Zunahme zum Vorjahr (+2.140 ha).

Die Bio-Ackerfläche legt heuer – entsprechend dem mehrjährigen Trend – erneut zu (+9.922 ha). Allerdings ist die absolute Zunahme nur halb so groß wie im Vorjahr. Unter den Bio-Kulturen verzeichnet Weichweizen das größte Flächenplus (+ 3.775 ha). Damit sichert das bedeutendste Brotgetreide auch auf den biologisch bewirtschafteten Flächen seinen größten Flächenanteil. Die zweitgrößten Zunahmen unter den biologischen Feldfrüchten verzeichnet Roggen (+2.950 ha). Damit ist die diesjährige Gesamterweiterung der Roggenfläche von 6.232 ha zu 47% auf mehr Bio-Roggen zurückzuführen. Die biologische Wintergerstenfläche wird ebenfalls gegenüber 2017 ausgedehnt (+1.547 ha). Bio-Dinkel setzt den im Vorjahr begonnenen Trend der Flächenabnahme fort (-2.461 ha), da die Bio-Dinkelpreise weiterhin niedrig sind.

Unter den im Herbst geernteten Bio-Feldfrüchten können Körnermais (+2.704 ha) und Sojabohne (+1.291 ha) die größten Zugewinne für sich verbuchen. Auch auf den biologisch bewirtschafteten Flächen gibt es eine Reduktion der Zuckerrübenflächen durch Schädlingsprobleme. Die gesamte Zunahme der Stärkeindustriekartoffeln kann großteils auf eine Ausdehnung der Bio-Stärkeindustriekartoffeln zurückgeführt werden (+409 ha). Das in der Bio-Landwirtschaft bedeutende Ackerfutter wird weiter ausgedehnt, und zwar um 1.080 ha.