Fleisch aus Botswana auf unseren Tellern
„Wir brauchen die verpflichtende Herkunftskennzeichnung“, so lautet die klare Forderung vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Rinderzucht Tirol Kaspar Ehammer an die verantwortlichen Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Rindfleisch aus Botswana landet mittlerweile auch angeboten zu Billigstpreisen auf den heimischen Tellern in der Gastronomie, verkocht in der Anonymität ohne Herkunftsangabe. Botswana liegt über 12.000 km entfernt im Süden von Afrika. Die Flugzeit dauert über 10 Stunden. Gleich verhält es sich beim Kalbfleisch, wo mittlerweile zwei Drittel Importfleisch ebenfalls zu Billigstpreisen auf unseren Tellern landen, während heimische Kälber exportiert werden müssen. Nicht einmal 10 % auf dem Teller der österreichischen Gastronomie- und Tourismuswirtschaft stammen aus Österreich. Die anderen 90 % werden importiert. Viele Touristen und Konsumenten gehen aber davon aus, dass der Großteil aus Österreich stammt.
Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung würde den Konsumenten die faire Chance geben, sich für sein Produkt der Wahl zu entscheiden. So hätten Konsumenten die Möglichkeit zu entscheiden, möchte man ein Wiener Schnitzel aus Holland oder aus Österreich! Man könnte auswählen zwischen einem heimischen Lammkotelett oder einem aus Neuseeland . Das Lammfleisch aus Neuseeland musste fast 20.000 km transportiert werden! Der Konsument hätte auch die Möglichkeit, ein Rindssteak aus Botswana zu essen oder aus Österreich. „Alles eine Frage der Kennzeichnung, welche sowohl Konsumenten und Produzenten eine faire Chance bringt“, so Ehammer.
Der Griff zum heimischen Produkt ist ein wesentlicher Beitrag für die Umwelt und sichert die Bewirtschaftung der Kultur- und Erholungslandschaft durch unsere Bauern. Zudem würden dadurch viele Tiertransporte vermieden. So steht für Kaspar Ehammer die verpflichtende Herkunftskennzeichnung auf dem Teller außer Frage.