Entlastung am Milchmarkt
Zyklische Schwankungen von Angebot und Nachfrage können sich durch erhöhte Bestände an lagerfähigen Milcherzeugnissen stark dämpfend auswirken, sodass auch bei sinkender Erzeugung nicht sofort höhere Preise erzielbar sind. Umgekehrt können sich auch Situationen ergeben, in denen bei rasch wachsender Nachfrage die Milcherlöse erst mit beträchtlicher Verzögerung unter den Druck einer schon wachsenden Erzeugung geraten. Spätestens seit 2007 weiß man, dass derart starke zyklische Schwankungen zu einer hohen Volatilität bei den Preisen führen können.
Ein wichtiger Faktor bei der Einschätzung der Marktentwicklung ist das Rohmilchangebot. Die vorliegenden Daten über Kuhbestände deuten laut ife-Institut nicht auf stärkere Expansion hin. Die Ausnahme in der EU ist Irland., wobei dort die Milcherzeugung nach wie vor von heftigen saisonalen Schwankungen gekennzeichnet ist.
Einen Einfluss auf die Markt- und Preisentwicklung hat auch die Lagerhaltung. In der EU sind die Interventionsbestände an Magermilchpulver teilweise vom Markt schon absorbiert worden. Am Buttermarkt ließ die temporäre Preisschwäche auf einen Bestandsaufbau schließen. Diesem Angebot steht eine insgesamt wachsende Nachfrage am Weltmarkt gegenüber. Auch die Warenterminbörse Milch, die EEX (European Energy Exchange) in Leipzig, signalisiert derzeit wieder eine eher positive Milchmarktentwicklung für die nächsten Monate.