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13,2 Mio. Euro Schneedruck-Schäden in Salzburgs Wäldern

Der extreme Winter 2018/19 hat Salzburgs Wäldern schwer zugesetzt. Die Schneemassen ließen die Bäume knicken wie Zündhölzer, im ganzen Bundesland wird seit Wochen aufgeräumt. Landesrat Josef Schwaiger kann aus Sicht des Katastrophenschutzfonds eine erste Bilanz ziehen: „Wir erwarten zirka 1.500 Anträge und gehen von 13,2 Mio. Euro an Schadenssumme aus. Zum Vergleich: Von 1994 bis 2018 wurden 1.169 Fälle von Schneedruck gemeldet.“

Diese Zahlen lassen erahnen, was in den Wäldern aktuell los ist, wie viel Arbeit – teils gefährliche – dort noch schlummert, bis alle Schäden beseitigt sind. „Wir dürfen auch nicht vergessen was es bedeutet, wenn ein Wald, den man seit Jahrzehnten hegt und pflegt, zerstört wird. Es ist sehr mühevoll zum Beispiel in einem Lawinenkegel aufzuräumen, wo sich ein Mix aus Bäumen, Ästen und Erde sowie Felsbrocken meterhoch türmt, und die Fläche wieder nutzbar zu machen“, unterstreicht Schwaiger und fügt hinzu: „Das erfordert viel Arbeit, aber auch Zusammenhalt unter den Geschädigten, wo oft ganze Familien und auch die Nachbarn helfen. Alleine ist man Auge in Auge mit so massiven Schäden oft verloren.“

Von den Winterschäden 2019 waren zahlreiche Salzburger Gemeinden stark betroffen: Abtenau (84 Anträge), Annaberg-Lungötz (48), St. Koloman (65), Henndorf (34), Köstendorf (26), Neumarkt am Wallersee (55), Obertrum (25), Straßwalchen (44), Thalgau (68), Hüttau (58), Eugendorf (29), St. Johann (71), Bischofshofen (38), Großarl (39), St. Veit (30), Wagrain (45), Rauris (28), Unken (28). Insgesamt werden zirka 1.500 Anträge aus dem ganzen Land erwartet.

Expertenberechnungen und die Erfahrung zeigen, dass besonders Almen sehr unter Schneeschäden leiden. Hier sind die Aufräumarbeiten schwierig, die Topografie lässt den Einsatz von großen Maschinen oft nicht zu. „Bis zu 300 Stunden Handarbeit sind nötig, um eine von einer Lawine zerstörte Alm- oder Weidefläche in der Größe zwischen 1,5 und 2 ha frei zu räumen. Bagger können oft nicht zu diesen Regionen vordringen“, so Schwaiger.

Schadholz ist eine wahre Brutstätte für den Borkenkäfer, daher seien die Aufräumarbeiten ein Wettlauf gegen diesen Schädling, betont der Landesrat. „Der kalte Mai hat geholfen, aber das Problem wurde leider nur ein wenig verzögert. Gibt es Schadholz, muss schnell reagiert und müssen die Kräfte gebündelt werden, um die Fortpflanzung dieses Schädlings einzudämmen.“ Eine gute Nachricht gibt es hier: Je höher man hinaufkommt, desto mehr zeitversetzt entwickelt sich der Schädling. Ein wichtiges, größeres Zeitfenster für die vielen Waldbesitzer und Forstarbeiter.