Saatbau Linz mit satter Umsatzsteigerung
Über europaweit großartigen Kundenzuspruch durfte sich die Saatbau Linz im abgelaufenen Geschäftsjahr freuen. Quer durch alle Destinationen konnte der Umsatz 2017 um 17,1 Mio. auf 184,2 Mio. Euro gesteigert werden. Das ist der höchste Wert in der 68-jährigen Geschichte der oberösterreichischen Genossenschaft.
Beim Saatgut sei es sowohl am Heimmarkt als auch bei jeder der zehn Auslandstöchter gelungen, das vergangene Wirtschaftsjahr mit Marktanteils- und Umsatzzugewinnen abzuschließen. Die Internationalisierung wurde im Vorjahr weiter vorangetrieben, deutlich mehr als zwei Drittel des Saatgutes wurden außerhalb Österreichs Grenzen abgesetzt.
Für die Saatbau war Soja die Kultur des Jahres und verzeichnete die größten Absatzsteigerungen. Soja hat sich in den vergangenen Jahren zum zweitwichtigsten Umsatzträger im Portfolio der Genossenschaft entwickelt. Am Heimmarkt und in den benachbarten Ländern im Westen, Norden und Osten Österreichs hat die Saatbau hervorragende Positionen und ist klarer Marktführer. Auch für die Zukunft erwartet die Genossenschaft viel von diesem Geschäftsfeld, gibt es doch das klare Bekenntnis in der EU, den eigenen Anbau forcieren und von Importen aus Übersee unabhängiger werden zu wollen.
Generell präsentierten sich Ölsaaten im abgelaufenen Geschäftsjahr als Zugpferde. Bei Raps konnte sich die Saatbau in Mittel- und Westeuropa über eine gute Saison freuen. Für Sonnenblumen boten die Länder in Osteuropa das mit Abstand größte Potenzial. Lediglich bei Kürbissaatgut gab es Einbußen, hier ist der Markt nach dem überhitzten Boomjahr 2016 wieder auf den Boden der Realität zurückgekehrt.
Stärkster Umsatzträger im Unternehmen ist und bleibt der Mais. Sowohl mit eigener Genetik als auch mit Sortenvertretungen konnte ein Absatzplus auf knapp 800.000 Verkaufseinheiten verbucht werden. Deutschland sowie Frankreich im Westen und im Osten vor allem Polen waren hierfür maßgeblich verantwortlich. Der Exportanteil bei Mais beträgt mittlerweile 84%.
Sehr gut gefüllt ist die Sorten-Pipeline bei Getreide. Sowohl bei Weizen als auch bei Gerste und Triticale gibt es vielversprechende Neuentwicklungen. Der Markt war bereits 2017 für diese Neuerungen gut aufnahmefähig, die Saatbau konnte daher auch in diesem umkämpften Segment mehr als in den Vorjahren verkaufen.
Der Geschäftsbereich Lebensmittel wird von der Tochterfirma Saatbau Erntegut bewirtschaftet. In allen bearbeiteten Sparten konnten die Verkäufe gesteigert werden, der Umsatz überschritt das erste Mal die Marke von 70 Mio. Euro. Das Wachstum erfolgte sowohl bei Projekten aus traditioneller Landwirtschaft als auch im Bereich Bio, wo die Dynamik der letzten Jahre auch 2017 anhielt.
Die Saatbau Erntegut konnte ihre Position als größter Biohändler Österreichs ausbauen. In den vergangenen Jahren eingeleitete Projekte zur Hebung der Wertschöpfung – so etwa wurde in Pottendorf in eine Schälmühle investiert – trugen zum Umsatzplus von 15% bei. 2017 sind neuerlich zahlreiche Bauern auf die Bewirtschaftung nach biologischen Richtlinien umgestiegen. Dies eröffnet auch in Zukunft Wachstumschancen. Es erfordert aber gleichzeitig, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, um für Bauern und Kunden in der Lebensmittelwirtschaft weiterhin attraktiver Partner sein zu können. Die Saatbau investiert daher in eine großformatige Siloanlage in Potzneusiedl. In der biostarken Region an der Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland wurde soeben im größten und modernsten Biosilo Mitteleuropas (Kapazität 15.000 t) der Probebetrieb aufgenommen.